Durch einen Spiegel
Wer wir sind, welche Werte wir vertreten, spiegelt sich in der Kunst. Aldo Caviezel sorgt für vielfältige Optionen, sich und uns zu erkennen.
Um sich weiterzuentwickeln, braucht es Reflexion, das Infragestellen des eigenen Tuns, der Gedanken und Gefühle. Kunst schafft Möglichkeiten, Themen aufzugreifen, verschiedene Sinne anzusprechen. Skulpturen, Lieder, Bilder, Theaterstücke, Literatur. Sie spiegeln, karikieren und lösen bei vielen Menschen etwas aus. Im besten Fall Verunsicherung. Warum vertrete ich diese Haltung, nicht jene, und gehe den eingeschlagenen Weg? Manchmal werden innere und äussere Grenzen aufgeweicht oder überwunden. Kunst animiert zu Gesprächen, auch mit Fremden, und oft ergeben sich daraus neue Sichtweisen. Kunst bietet also die Chance, als Gesellschaft nicht zu stagnieren.
Aldo Caviezel, Leiter des Amtes für Kultur, engagiert sich als Präsident der Konferenz der kantonalen Kulturbeauftragten (KBK) für einheitliche Haltungen, für Kooperationen. Professionelle Kunstschaffende sollen über Kantonsgrenzen hinweg auf Grundlage möglichst derselben Kriterien gefördert werden: Wie kann die Allgemeinheit profitieren, was begünstigt die Erweiterung des individuellen Horizonts? Die KBK ist eine Fachkonferenz der politischen Behörde EDK (Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren). Das enge Zusammenspiel von Politik und Kultur ist nötig, um Herausforderungen, die in jeder Generation bewältigt werden müssen, sicht- und spürbar zu machen. Nur wenn möglichst viele sie wahrnehmen, können sie gemeinsam angepackt werden, kann Konsens entstehen.
Fundament der Gesellschaft
Aldo Caviezel hat Visionen. Mehr Toleranz, mehr Inklusion. Durch den Blick in diverse Spiegel sollen auch Kinder und Jugendliche inspiriert, zum Nachdenken angeregt werden. Wer bin ich oder will ich werden? Welche Werte könnten mir entsprechen? Der Nachwuchs ist die Zukunft. Was ihm mitgegeben wird, wird uns alle nachhaltig prägen. Deshalb soll koordinierte Kulturvermittlung an Schulen stattfinden. Darum ist die begleitende Förderung junger Kunstschaffender so wichtig. Sie sprechen die Jugend an. Sie finden die richtige Sprache, den richtigen Ausdruck. Das kostet. Jedoch weniger als die Folgekosten, gäbe es die Kunst nicht, all die entwickelten Projekte, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet sind. Die zu Spiegeln werden, die nicht nur an Wänden hängen.
Text: Gitta Lehner // Bild: Nora Nussbaumer
Dieser Artikel erschien zum ersten Mal in der «Personalziitig» des Kantons Zug, Ausgabe Nr. 105, Januar 2024.
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