10.03.2023, Medienmitteilung

Siegerprojekt für die Bostadel-​Erweiterung steht fest

Die Justizvollzugsanstalt Bostadel in Menzingen (ZG) wird saniert und durch einen neuen Trakt erweitert. Das Preisgericht hat aus acht eingereichten Vorschlägen das Projekt «ALLESWIRDEINS» zum Sieger erkoren.

Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Bostadel in Menzingen ist eine geschlossene Anstalt. Sie wird von den beiden Kantonen Basel-Stadt und Zug im Konkordat betrieben. Das 1977 fertiggestellte Hauptgebäude der Justizvollzugsanstalt ist mit nur wenigen Erneuerungen ununterbrochen in Betrieb. Die jahrelange intensive Nutzung erfordert dringend eine Gesamtinstandsetzung. Mit dem Neubau einer Spezialabteilung für alte und langzeitverwahrte Gefangene kann nicht nur der Betrieb der JVA während der Sanierung des Hauptgebäudes aufrechterhalten, sondern auch eine optimale Betriebsgrösse sowie ein Angebot an spezialisierten Haftplätzen erreicht werden. Damit bietet sich für die Justizvollzugsanstalt Bostadel die Chance, ein tragfähiges Zukunftsszenario für die nächsten 40 bis 50 Jahre festzulegen.

Finanzierung des Bauvorhabens

Die Gesamtkosten für die Sanierung und Erweiterung der Justizvollzugsanstalt inklusive der Planungskosten belaufen sich gemäss Grobkostenschätzung auf 66,6 Millionen Franken. Die Nettokosten betragen abzüglich der zu erwartenden Bundesbeiträge 50,35 Millionen Franken. Davon fallen gemäss dem zwischen den beiden Konkordatskantonen vereinbarten Kostenteiler 37,76 Millionen Franken auf den Kanton Basel-Stadt sowie 12,59 Millionen Franken auf den Kanton Zug. Nach der Genehmigung des Projektierungskredits wurde ein zweistufiger Projektwettbewerb für Generalplanerteams ausgeschrieben. Die Projektvorschläge wurden Anfang 2023 durch ein Beurteilungsgremium juriert und das Siegerprojekt wurde am 7. März 2023 durch den Zuger Regierungsrat genehmigt. Seitens des Kantons Basel-Stadt war hierfür kein Beschluss erforderlich.

Sinnfällige Erweiterung des Gebäudebestands

Für das 15-köpfige Sach- und Fachpreisgericht entspricht das Projekt «ALLESWIR-DEINS» den verlangten Vorgaben am besten. Das Projekt steht unter der Gesamtleitung der Caretta + Weidmann Generalplaner AG und für die Architektur ist die ARGE Eggenspieler Architekten AG / architecture & aménagement s.a. verantwortlich. Aus den dreizehn für die Präqualifikation eingereichten Bewerbungen wurden neun Generalplanerteams für den Projektwettbewerb eingeladen, wovon acht ein Projekt einreichten. Davon kamen vier Projekte in die engere Auswahl, aus denen letztlich das Siegerprojekt hervorging. «Die Verfasserinnen und Verfasser des Projekts 'ALLESWIRDEINS' zeigen mit dem orthogonal, mittig zum Hauptbau angeordneten Ergänzungstrakt in der Situation einen ortsbaulichen Ansatz auf, der eine überzeugende Raumbildung und ausgewogene Massenverteilung der neuen mit den bestehenden Bauvolumen erzeugt», lobt das Preisgericht das Siegerprojekt. Die Positionierung des dreigeschossigen Neubaus schaffe auf selbstverständliche Weise die gewünschten Aussenbereiche für den Normalvollzug im Osten sowie für den Spezialvollzug im Westen des Areals, schreibt es weiter. Nebst den spezifischen Aussenräumen werden durch das Beurteilungsgremium zudem die geringe Verschattung sowie die Qualität der Besonnung der Innenräume, insbesondere der Zellen, hervorgehoben.

Die Grobterminplanung des Projekts sieht folgendermassen aus:

Projektierung und Baugesuch                           2023/24

Kreditvorlage Realisierung                                 2025

Vorbereitung Realisierung                                  ab 2026

Neubau Spezialabteilung                                    2027–2028

Gesamtinstandsetzung Hauptgebäude           2029–2032

Kreditvorlage Realisierung                                  2025

Vorbereitung Realisierung                                   ab 2026

Neubau Spezialabteilung                                    2027–2028

Gesamtinstandsetzung Hauptgebäude           2029–2032

Bostadel-Visualisierung

PD

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Charly Keiser

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