17.11.2021, Medienmitteilung
Notfalltreffpunkte im Kanton Zug
Wie kann die Bevölkerung informiert und versorgt werden, wenn bei Grossereignissen die Kommunikationsmittel und Infrastrukturen ausfallen? Für solche Szenarien organisieren die Kantone und Gemeinden Notfalltreffpunkte für die Bevölkerung. Die Zuger Gemeinden haben ihre Anlaufstellen definiert und ausgestattet. Ab 1. Dezember 2021 sind die Notfalltreffpunkte im ganzen Kanton bei Bedarf betriebsbereit.
Wenn bei einem Grossereignis zum Beispiel der Strom für längere Zeit ausfällt, die Infrastruktur beschädigt ist und die herkömmlichen Informationskanäle wie Telefonnetze, Medien und Internet nicht mehr verlässlich funktionieren, sind alternative Kommunikationswege und Versorgungseinrichtungen nötig. Heute haben die Sicherheitsdirektion und die Gemeinde Baar vorgestellt, welche Vorkehrungen der Kanton und die Gemeinden dafür getroffen haben.
Notfalltreffpunkte als zentrale Anlaufstellen und Sammelpunkte für die Bevölkerung
Die Zuger Gemeinden haben in Absprache mit dem Kanton 28 Notfalltreffpunkte definiert, die sie je nach Gefährdung und Bedarf rasch in Betrieb nehmen können. Sie dienen als erste Anlaufstellen für die Einwohnerinnen und Einwohner einer Gemeinde oder eines Stadtquartiers. Hier erhalten sie Informationen zur aktuellen Situation, können um Hilfe suchen und Angehörige finden. Verletzten kann hier Erste Hilfe geboten werden und wichtige Notrufe und Hilfebegehren können abgesetzt werden. Je nach Standort und Lage kann auch Strom für Lebenswichtiges wie etwa Beatmungsgeräte bezogen werden. Die Treffpunkte können auch als Abgabestellen für Trinkwasser oder zur Deckung anderer Grundbedürfnisse genutzt werden. Im Fall einer bevorstehenden Evakuierung dienen sie als Sammelpunkt für denjenigen Teil der Bevölkerung, der sich nicht eigenständig aus der Gefahrenzone begeben kann.
Vorbereitung für den Fall der Fälle
«Die Notfalltreffpunkte schliessen damit eine wichtige Lücke im Kontakt zwischen der Bevölkerung und den Behörden im Ereignisfall», ist Zari Dzaferi, Baarer Vorsteher für Sicherheit und Werkdienst, überzeugt. Es sei wichtig, dass in einer Not-Situation schnell Hilfe organisiert und die Bevölkerung informiert und versorgt wird. Und Sicherheitsdirektor Beat Villiger unterstreicht: «Im Kanton Zug können wir uns sicher fühlen, aber unerwartete Grossereignisse, die den Alltag auf den Kopf stellen, sind auch bei uns möglich. Deshalb ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein.»
Information an die Einwohnerinnen und Einwohner
Die Gemeinden im Kanton Zug schalten Infoflyer zu den Notfalltreffpunkten auf ihren Webseiten auf und verteilen sie in alle Haushaltungen. In der Stadt Zug ist das bereits im Sommer 2020 erfolgt. Die Merkblätter geben darüber Auskunft, wo sich die Anlaufstellen im Ereignisfall in der Stadt oder Gemeinde befinden, und wie man sich bei Alarmierungen, längeren Stromausfällen und Evakuationen verhalten soll. Sie enthalten auch Ratschläge für die individuelle Vorsorge, zum Beispiel eine Liste für den Notvorrat.