14.12.2023, Medienmitteilung

Zuger Kunstschaffende mit Atelierstipendien ausgezeichnet

Die Kulturkommission des Kantons Zug vergibt je ein «Atelier Flex»-Stipendium an Claudia Caviezel und Sven Teufer. Atelierstipendien in Berlin gehen an Fabian Weibel alias Weibello und Matthias Moos. Ein viermonatiger Aufenthalt im Zentralschweizer Atelier in New York wird Sara Liz Marty zugesprochen.

Die Atelierstipendien in Berlin und New York erlauben Künstlerinnen und Künstlern, sich in einem städtisch lebendigen Umfeld und in einer stimulierenden Atmosphäre intensiv einem Projekt oder dem freien künstlerischen Schaffen widmen zu können. Das «Atelier Flex» ist nicht an ein existierendes Atelier gebunden, sondern ermöglicht als Reisestipendium, ortsspezifische Projekte zu realisieren. Alle Ateliers bieten den Stipendiatinnen und Stipendiaten die Möglichkeit, während mehrerer Monate aus dem vertrauten Umfeld herauszutreten, sich dem internationalen Vergleich zu stellen und besonders im Hinblick auf den weiteren Verlauf ihrer Karrieren Kontakte zu knüpfen.

Die Zuger Ateliers

Der Kanton Zug unterhält seit Oktober 1997 ein Wohnatelier in Berlin und vergibt dieses für einen mehrmonatigen Aufenthalt (4–6 Monate). Zur Förderung von Kunstschaffenden aller Sparten unterhalten die Zentralschweizer Kantone Schwyz, Uri, Nidwalden, Obwalden und Zug seit März 2000 gemeinsam ein Wohnatelier in New York. Ausserdem können sich seit 2013 professionelle Zuger Kunstschaffende aller Sparten um ein Reisestipendium «Atelier Flex» bewerben. Das «Atelier Flex» ist nicht an ein existierendes Atelier gebunden. Alle Ateliers werden aus dem Lotteriefonds finanziert.

Prüfung durch Kulturkommission

2023 sind insgesamt 20 Bewerbungen für die Zuger Atelierstipendien eingegangen. Die kantonale Kulturkommission hat die Dossiers geprüft und die Atelierplätze an folgende Zuger Kunstschaffende vergeben:

Atelier Berlin

Fabian Weibel alias «Weibello» ist seit mehreren Jahren in der Zuger Musikszene vernetzt und verankert. In Berlin möchte er mehr Zeit in sein kreatives Schaffen investieren, sich inspirieren lassen und die Zeit während seines Aufenthaltes nutzen, um neue Songs zu schreiben und sich im Produzieren weiterzuentwickeln. Nebst dem aktiven Arbeiten an Songs möchte er ein Konzept erstellen, um damit ein vollumfängliches musikalisches Pro-jekt auf die Beine zu stellen.

Die digitale Kunst begleitet Matthias Moos seit vielen Jahren. Für das Entwickeln von neuen Ideen, Herangehens- und Arbeitsweisen möchte er sich gerne in Berlin vor Ort inspirieren lassen und von da an weiterarbeiten. Um nicht bei null anzufangen, möchte er im Jahr 2024 bereits das CTM-Festival und Transmediale Berlin besuchen. Zusätzlich möchte er in Berlin neue Kontakte knüpfen und Anknüpfpunkte für neue Arbeiten entwickeln.

Atelier Flex

Für Textildesignerin Claudia Caviezel sind Reisen in fremde Länder auf vielfältige Weise inspirierend. Das Reisestipendium nach Japan ermöglicht ihr eine einmalige Gelegenheit, direkt mit den Menschen vor Ort in die Welt des traditionellen Handwerks, innovativer Projekte und Kooperationen einzutauchen und ihre Arbeit international voranzutreiben. Zusätzlich bietet ihr die Reise die Möglichkeit, Ausstellungen zu organisieren und die eigene kreative Arbeit in einem inspirierenden Umfeld fortzusetzen.

Der bildende Künstler Sven Teufer ist der Ansicht, dass Malerei materielle Überreste relevanter Rituale hinterlässt und als Vermittler zwischen der menschlichen Sphäre und dem Sakralen fungiert. Mit dem Atelier Flex beabsichtigt Sven Teufer, vertraute, neue und sorgfältig kuratierte sakrale Orte in Zug sowie Südkorea zu besuchen. Sven Teufer plant, die gegenwärtige Situation zwischen den beiden Wirkungsorten, Schweiz und Südkorea, zu nutzen, um mit einem objektiven Blick im Dienst der Malerei Synergien zu schaffen, die zur globalen Entwicklung zeitgenössischer Malerei beitragen und neue Methodiken mit neuen Inhalten verknüpfen.

Atelier New York

Sara Liz Martys Schaffen ist inspiriert vom Thema Heimat und Identität. In New York möchte sie zum einen ihre Arbeit «Filling the Void» erweitern, indem sie das Thema Heimat und Identität in der LGBTQIA+ Community in New York erkundet und in Form von Porträts, begleitenden Audio-Geschichten oder Visualisierungen von Objekten und Texten festhält. Zum anderen strebt sie an, ihre textilen Fertigkeiten weiterzuentwickeln und neue Techniken zu erforschen, die weniger an bestimmte Orte und Maschinen gebunden sind. Zusätzlich möchte sie ihre Arbeiten in New York ausstellen, um wertvolles Feedback zu sammeln und ihre kreativen Horizonte zu erweitern.

Kontakt

Aldo Caviezel

Direktion für Bildung und Kultur

+41 41 728 31 84 aldo.caviezel@zg.ch