Bauabfälle
Zu den Bauabfällen zählen alle Abfälle, die bei Bau- oder Abbrucharbeiten anfallen: mineralische Bauabfälle, Bausperrgut, Aushub sowie Sonderabfälle.
Kreisläufe schliessen
Die rege Bautätigkeit im Kanton Zug führt zu grossen Mengen an Bauabfällen (siehe Abfallstatistik). Durch die systematische Trennung auf der Baustelle gemäss Mehrmuldenkonzept und einer professionellen Aufbereitung können aus Bauabfällen Recyclingbaustoffe entstehen. Deren Einsatz hilft Stoffkreisläufe zu schliessen und Kiesreserven sowie Deponievolumen zu schonen.
Bei kleinen Baustellen, bei denen sich der Einsatz von Mulden nicht lohnt oder aus Platzgründen nicht möglich ist, müssen die Bauabfälle in einer bewilligten Aufbereitungsanlage sortiert werden.
Entsorgungskonzept / Entsorgungsnachweis
Die Bauherrschaft muss der Baubewilligungsbehörde im Rahmen des Baubewilligungsgesuchs Angaben über die Art, Qualität und Menge der anfallenden Abfälle und über die geplante Verwertung bzw. Entsorgung machen (Entsorgungskonzept), wenn voraussichtlich mehr als 200 m3 Bauabfälle anfallen oder Bauabfälle mit umwelt- oder gesundheitsgefährdenden Stoffen (PCB, PAK, Blei oder Asbest) zu erwarten sind. Falls ein Gebäude oder eine Anlage vor 1990 erstellt wurde, ist eine Schadstoffuntersuchung der Gebäudesubstanz erforderlich.
Nach Abschluss der Bauarbeiten ist der Bewilligungsbehörde ein Entsorgungsnachweis einzureichen. Er enthält Angaben zur effektiv durchgeführten Entsorgung bzw. Verwertung sämtlicher Bauabfälle.
Entsorgungskonzept und Entsorgungsnachweis sind gemäss Vorlage «Entsorgungstabelle Bauabfälle» zu erstellen. Für grosse, komplexe Projekte ist zusätzlich ein Bericht zu verfassen.
Mineralische Bauabfälle
Mengenmässig sind die mineralischen Bauabfälle (Ausbauasphalt, Strassenaufbruch, Betonabbruch, Mischabbruch) die weitaus grösste Fraktion der Bauabfälle. Ziel ist es, einen möglichst grossen Anteil zu verwerten und Schadstoffe auszuschleusen. So können Recyclingbaustoffe hergestellt werden, die sowohl die ökologischen als auch die bautechnischen Anforderungen erfüllen.
Bausperrgut
Gemischte Bauabfälle, die bei Rückbau, Neubau, Umbau oder Renovationen anfallen, werden Bausperrgut genannt. Die Sortierung des Bausperrguts in entsprechenden Anlagen, ermöglicht die Zuweisung der einzelnen Fraktionen zu den passenden Verwertungs- oder Entsorgungswegen. Schadstoffhaltige Fraktionen werden abgetrennt und einer Behandlung oder einer Deponie zugeführt.
Aushub- und Ausbruchmaterial
Aushub- und Ausbruchmaterial fällt beim Ausheben von Gebäudefundamenten und beim Bau von Infrastrukturprojekten (Tunnel-, Strassen- und Leitungsbau) an und besteht mehrheitlich aus Fels und Erdreich. Auf der Baustelle sind die Abfälle sortenrein nach Qualität zu trennen. Es ist darauf zu achten, dass das Material nicht mit Fremdstoffen vermischt ist.
Sonderabfälle
Auf Baustellen können Abfälle anfallen, die aufgrund ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften eine besondere Gefahr für die Umwelt darstellen (Abfälle die PAK, Asbest, PCB etc. enthalten). Sonderabfälle müssen bei Bauarbeiten von den übrigen Abfällen getrennt und separat entsorgt werden.
Team
Esther Delli Santi
Projektleiterin
6300 Zug
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