10.07.2019, Medienmitteilung

Zuger Kiesreserven reichen noch knapp zehn Jahre

Im Kanton Zug wurden im vergangenen Jahr 362'000 Kubikmeter Kies abgebaut. Die im Richtplan gesicherten Reserven reichen noch für knapp zehn Jahre. Dies geht aus dem Jahresbericht 2018 über den Kiesabbau hervor. Für die Zeit ab 2029 muss der Kanton Zug neue Abbaumöglichkeiten zur Sicherstellung seiner Kiesversorgung erschliessen. Zur Diskussion steht derzeit die Festsetzung eines neuen Abbaustandorts im Gebiet Hatwil/Hubletzen im kantonalen Richtplan.

Die Baudirektion hat den neuesten Jahresbericht über den Kiesabbau im Kanton Zug herausgegeben. Jedes Jahr erhebt das Amt für Raum und Verkehr Daten bei Kiesabbaufirmen und Bauunternehmungen in der Region. Die Zahlen für das Jahr 2018 sind wie gewohnt in anschaulichen Tabellen und Grafiken dargestellt. Sie werden mit Werten der Vorjahre verglichen. Der Bericht dient als Grundlage für die Abbauplanung der kommenden Jahre. Er kann im Internet unter www.zg.ch/arv unter der Rubrik «Publikationen» heruntergeladen oder beim Amt für Raum und Verkehr bezogen werden.

Zentrale Aussagen des Berichts

Im Jahr 2018 bauten sämtliche Kieswerke im Kanton Zug rund 362'000 m3 Kies in den Zuger Abbaustellen ab. Diese Abbaumenge liegt im Vergleich zu den Vorjahren markant tiefer, d. h. deutlich unter dem mehrjährigen Durchschnitt von 468'000 m3 Kies. Der Kiesumsatz im Kanton Zug belief sich im vergangenen Jahr auf 708'000 m3. Der Import von Kies in den Kanton Zug betrug im Jahr 2018 rund 39 % des gesamten Kiesumsatzes. Der Anteil der Exporte am Kiesumsatz belief sich auf 34 % des Kiesumsatzes. Daraus resultiert nach zuletzt vier Jahren mit Exportüberschüssen wieder ein Importüberschuss.

Es zeigte sich auch, dass im Kanton Zug Kies häufig durch andere Produkte substituiert wird. Solche Ersatzstoffe entstehen nach der Verwertung und Aufbereitung von mineralischen Bauabfällen (RC-​Material). Der Absatz dieser Baustoffe lag im Berichtsjahr bei 156'000 m3 (17 % des Gesamtumsatzes), womit der prozentuale Anteil von RC-​Material immer noch unterhalb des im Richtplan definierten Zielbereichs verblieb. Die Abweichung war jedoch deutlich geringer als in den beiden Vorjahren. Auch die Verwendung von Aushubmaterial für Hinterfüllungen spart Kies. Die Menge des für Hinterfüllungen verwendeten Aushubmaterials lag im vergangenen Jahr bei 78'000 m3, womit im Berichtsjahr rund 25 % des Gesamtumsatzes aus Sekundärbaustoffen stammten.

Im letzten Jahr wurde zudem 824'000 m3 offenes Kiesgrubenvolumen mit unverschmutztem Aushub aufgefüllt und rekultiviert. Gemäss Angaben der Kieswerke standen per Ende 2018 in den Kiesgruben grundsätzlich noch rund 5,5 Mio. m3 freies Auffüllvolumen zur Verfügung. Aus betrieblichen Gründen steht aber jeweils nur ein Teil dieses Volumens kurzfristig für die Ablagerung von Aushubmaterial bereit. Ende 2018 wurde das effektiv verfügbare Leervolumen mit 1,7 Mio. m3 beziffert.

Ausblick

Es ist absehbar, dass im Kanton Zug wohl bis 2028 die rechtlich gesicherten Kiesreserven abgebaut sind. Um die zukünftige Versorgung über diesen Zeitraum hinaus sicherzustellen, beabsichtigt der Regierungsrat, den Abbaustandort Hatwil/Hubletzen in der Gemeinde Cham im kantonalen Richtplan festzusetzen. Im August 2019 legt die Baudirektion die entsprechende Richtplananpassung für die Mitwirkung der Bevölkerung öffentlich auf.

Im Hinblick auf den haushälterischen Umgang mit den Kiesvorkommen im Kanton Zug sind die neuesten Erhebungen erfreulich. Der Kiesabbau im Kanton Zug ist gedrosselt. Dies nicht zuletzt deshalb, weil zwei Gebiete nahezu abgebaut sind und die Baudirektion gleichzeitig bei der Erneuerung von Abbaubewilligungen für bestehende Werke die jährliche Abbaumengen limitiert.

Der Anteil an RC-​Baustoffen am Gesamtumsatz steigt weiterhin an, liegt aber noch immer unter den Vorgaben des kantonalen Richtplans. Um die erwünschte Steigerung zu erreichen, sind weitergehende Massnahmen nötig. Die vorbereitete Richtplananpassung zum Kiesabbau Hatwil/Hubletzen bietet Gelegenheit, griffigere Massnahmen zur Förderung des RC-​Materials festzulegen.René

Materialflussdiagramm für das Jahr 2018

Kontakt

René Hutter

Kantonsplaner
Baudirektion

+41 41 728 54 81 rene.hutter@zg.ch