28.11.2022, MEDIENMITTEILUNG

259 / Kanton Zug: Telefonbetrüger aktiv - zwei "Geldabholer" festgenommen

Telefonbetrüger haben als falsche Polizisten über 70`000 Franken von Seniorinnen kassiert. Die Zuger Polizei konnte weitere Geldtransfers verhindern und zwei «Geldabholer» festnehmen. Die Staatsanwaltschaft hat gegen die beiden Männer eine Strafuntersuchung eröffnet.

Die Geschichte wiederholt sich - in den vergangenen Tagen wurden mehrere Seniorinnen von Telefonbetrügern, die sich als Polizisten ausgaben, telefonisch kontaktiert. Ihnen allen wurde eine frei erfundene Geschichte einer Straftat erzählt und dass ihr Geld auf der Bank oder ihr Schmuck zuhause nicht mehr sicher sei.

Genau so lief es zwischen dem 7. und 9. November 2022 bei einer 83-​jährigen Frau ab. Die Rentnerin wurde mehrmals von einem Telefonbetrüger angerufen, danach von einem echten Taxifahrer abgeholt und zur Bank gefahren. Anschliessend ging die Fahrt an einen Bitcoin-​Automaten, wo der Taxifahrer die jeweiligen Beträge für die Seniorin gleich wieder einzahlte. Gesamthaft wurde die Frau so um 60`000 Franken betrogen.
Die Betrugswelle fand am Freitag, den 11. November 2022 ihre Fortsetzung - ins Visier der Telefonbetrüger geraten war nun eine 76-​jährige Frau. Mit dem gleichen Taxifahrer wie schon beim 83-​jährigen Opfer ging es zur Bank und von dort wiederum zu einem Bitcoin-​Automaten. Dort zahlte der Taxifahrer den Betrag von 16`000 Franken ein. Als die Rentnerin einige Stunden später nochmals 13`000 Franken übergeben wollte, gelang es der Zuger Polizei, den «Geldabholer» festzunehmen. Bei ihm handelt es sich um einen 65-​jährigen, ausserkantontalen Taxifahrer. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zug hat gegen ihn eine Strafuntersuchung eröffnet.
Ein paar Tage später, am Montag, den 21. November 2022, war die Reihe an einer 74-​jährigen Frau. Ein Betrüger, der sich ebenfalls als Polizist ausgab, brachte die Rentnerin dazu, einem unbekannten Mann persönliche Schmuckstücke im Wert von mehreren Tausend Franken zu übergeben. Einen Tag später meldeten sich die Betrüger erneut bei der Rentnerin, nun aber hatten sie es auf Bargeld abgesehen. Bei der geplanten Übergabe von 15`000 Franken konnte der gleiche Mann, der am Vortag bereits den Schmuck in Empfang genommen hatte, durch die Zuger Polizei festgenommen werden.

Bei ihm handelt es sich um einen 21-​jährigen Schweizer. Auch gegen ihn hat die Staatsanwaltschaft des Kantons Zug eine Strafuntersuchung eingeleitet. Die Schmuckgegenstände der Frau konnten sichergestellt und ihr wieder ausgehändigt werden.

Vorsicht vor Telefonbetrügern

Die Zuger Polizei warnt erneut vor solchen Betrügern und mahnt, sich keinesfalls auf solche Anrufe einzulassen. Schützen Sie sich richtig und befolgen Sie folgende Tipps:

Seien Sie misstrauisch, wenn ein Polizist / eine Polizistin Sie am Telefon auffordert, einen Geldbetrag abzuheben, einer fremden Person zu übergeben oder an einem Bitcoin-​Automaten einzuzahlen oder Schmuck auszuhändigen.

Seien Sie misstrauisch, wenn Ihnen ein Polizist / eine Polizistin am Telefon eine Geschichte erzählt und Ihnen sagt, Ihr Geld auf der Bank sei nicht mehr sicher.

Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und beenden Sie das Telefongespräch umgehend.

Nehmen Sie Warnhinweise von Bankangestellten ernst und erlauben Sie diesen bei geringsten Zweifeln, die Polizei zu verständigen.

Melden Sie sich im Zweifelsfall immer frühzeitig bei der richtigen Polizei (Notruf 117), um Unsicherheiten zu klären.