15.12.2022, Medienmitteilung

Zuger Kunstschaffende mit Atelierstipendien ausgezeichnet

Die Kulturkommission des Kantons Zug vergibt je ein «Atelier Flex»-​Stipendium an Alexandra Baumgartner und Pirmin Beeler. Atelierstipendien in Berlin gehen an Amanda E. Metzger und Oliver Kümmerli. Ein viermonatiger Aufenthalt im Zentralschweizer Atelier in New York wird Samuel Haettenschweiler zugesprochen.

Die Atelierstipendien in Berlin und New York erlauben Künstlerinnen und Künstlern, sich in einem städtisch lebendigen Umfeld und in einer stimulierenden Atmosphäre intensiv einem Projekt oder dem freien künstlerischen Schaffen widmen zu können. Das «Atelier Flex» ist nicht an ein existierendes Atelier gebunden, sondern ermöglicht als Reisestipendium, ortsspezifische Projekte zu realisieren. Alle Ateliers bieten den Stipendiatinnen und Stipendiaten die Möglichkeit, während mehrerer Monate aus dem vertrauten Umfeld herauszutreten, sich dem internationalen Vergleich zu stellen und besonders im Hinblick auf den weiteren Verlauf ihrer Karrieren Kontakte zu knüpfen.

Die Zuger Ateliers

Der Kanton Zug unterhält seit Oktober 1997 ein Wohnatelier in Berlin und vergibt dieses für einen mehrmonatigen Aufenthalt (4–6 Monate). Zur Förderung von Kunstschaffenden aller Sparten unterhalten die Zentralschweizer Kantone Schwyz, Uri, Nidwalden, Obwalden und Zug seit März 2000 gemeinsam ein Wohnatelier in New York. Ausserdem können sich seit 2013 professionelle Zuger Kunstschaffende aller Sparten um ein Reisestipendium «Atelier Flex» bewerben. Das «Atelier Flex» ist nicht an ein existierendes Atelier gebunden. Alle Ateliers werden aus dem Lotteriefonds finanziert.

Prüfung durch Kulturkommission

2022 sind insgesamt 22 Bewerbungen für die Zuger Atelierstipendien eingegangen. Die kantonale Kulturkommission hat die Dossiers geprüft und die Atelierplätze an folgende Zuger Kunstschaffende vergeben:

Atelier Berlin

Die Kunst der bildenden Künstlerin Amanda E. Metzger dreht sich im Moment viel um Vertrauen im digitalen Raum, und wie sich dies auch auf Machtstrukturen auswirkt. Sie arbeitet stark im Bereich der digitalen Kunst. In Berlin möchte sie ihr Netzwerk in diesem Bereich ausbauen und sich voll und ganz auf das Kunstschaffen konzentrieren.

Die Fotografie begleitet den Künstler Oliver Kümmerli seit vielen Jahren. Das Medium ermöglicht es ihm, Ereignisse aus der Nähe zu beobachten und Umstände zu analysieren, um sie auf seine Weise zu übersetzen und darzustellen. In Berlin will er sein im Frühjahr 2022 begonnenes Projekt «Zwischenräume» zur baulichen Entwicklung der Stadt fertigstellen.

Atelier Flex

Für die bildende Künstlerin Alexandra Baumgartner ist das fotografische Bild der Dreh und Angelpunkt innerhalb ihrer recherchegeleiteten Praxis. Das Reisestipendium ermöglicht ihr die Umsetzung des Projekts «Ghost Fruits» (Arbeitstitel) in Indien. Das Projekt befasst sich kritisch mit dem westlichen Sehnsuchtsort Urwald und den Erwartungen und Hoffnungen, die auf scheinbar unberührte Wildnis projiziert werden.
Pirmin Beeler, der sich seit 2013 mit sequenziellem Erzählen befasst, sucht beim Zeichnen durch ein genaues Studium und einer gleichzeitig gelassenen Betrachtung eine passende Bildkomposition. Mit dem «Atelier Flex» reist er nach Chiapas um dort der Geschichte einer 1943 ausgewanderten Schweizerin nachzugehen, die sich mit dem Leben der Maya, deren Kultur und der Erhaltung des Regenwaldes befasst hat.

Atelier New York

Samuel Haettenschweilers Schaffen ist inspiriert von Spaziergängen durch Städte und Peripherie. Ihn interessiert in der Beobachtung der unscheinbare zweite Blick. In New York wird er den urbanen Raum als Summe von Beziehungen untersuchen und in dieser Hinsicht mit Fundgegenständen weiterarbeiten. Er wird dort sein Schaffen erweitern, um sich auch in einem neuen Bereich weiterzuentwickeln, indem er in den Strassen New Yorks Klangfragmente sammelt, weiterverarbeiten und seinen Objekten entgegenstellt.

Kontakt

Aldo Caviezel

Leiter Amt für Kultur
Direktion für Bildung und Kultur

+41 41 728 31 84 aldo.caviezel@zg.ch