22.03.2022, Medienmitteilung

Kanton mietet ehemaliges Hotel Waldheim in Risch für Geflüchtete

Der Kanton Zug und die Eigentümerschaft des ehemaligen Hotels Waldheim haben entschieden, dass der gleichnamige Gebäudekomplex in Risch provisorisch als Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine genutzt werden kann. «Ich bin erleichtert, dass dem Kanton in der aktuellen Notlage diese Zwischennutzung im Ennetsee zur Verfügung steht», so Regierungsrat Andreas Hostettler. Eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung findet am Freitag, 25. März, um 18 Uhr im Verenasaal im Zentrum Dorfmatt in Rotkreuz statt.

Aufgrund des Krieges in der Ukraine haben inzwischen rund 3,5 Millionen Menschen das Land verlassen. Bisher haben sich mehr als 11 000 Geflüchtete in den Bundesasylzentren (BAZ) registrieren lassen. Der rasche Zustrom von Schutzsuchenden stellt Bund, Kantone und Gemeinden vor grosse Herausforderungen. Insbesondere gilt es, genügend Platz für die Unterbringung und Ressourcen für die Betreuung bereitzustellen. Da der Kanton mit seinen bestehenden Asyl-​Strukturen an Grenzen stösst, ist er seit Wochen intensiv auf der Suche nach weiteren Liegenschaften, die hinzugemietet werden können. Mitte März konnte der Kanton den Pavillon des Pflegezentrums «Luegeten» in Menzingen als Unterkunft unter Vertrag nehmen. Jetzt ist mit dem ehemaligen Hotel Waldheim in Risch ein weiteres Objekt hinzugekommen. Es bietet Platz für voraussichtlich rund 100 Personen. Wie schon in Menzingen werden es auch in Risch vor allem Frauen und Kinder sein, die einquartiert werden. Sie wurden vom Bund registriert und verfügen über den Schutzstatus S.

Betreuung erfolgt durch Personal des Kantonalen Sozialamtes

Der ehemalige Hotelkomplex steht seit Ende 2018 leer, ist naturnah und familienfreundlich gelegen und befindet sich in unmittelbarer Nähe des Schulhauses. Die Verpflegung der ukrainischen Geflüchteten wird durch ein lokales Unternehmen sichergestellt. Auf Hochtouren laufen derzeit die letzten Vorkehrungen für die Herrichtung der Zimmer und die offizielle Inbetriebnahme. Voraussichtlich werden bereits am Montag die ersten Geflüchteten in Risch erwartet. Geführt wird die Unterkunft vom Personal des Kantonalen Sozialamtes. Was die Betreuung bzw. Beschulung der Kinder angeht, stehen Kanton, Gemeinde und lokale Schulbehörden ebenfalls in Kontakt, um bald eine Lösung für Kinder im schulpflichtigen Alter zu finden.

Zwischennutzung hat keinen Einfluss auf weitere Planung des Areals

Die Gemeinde Risch ist über den Vertrag zwischen Kanton und Besitzer informiert worden. «Aus der Rischer Bevölkerung ist eine grosse Anteilnahme am Schicksal der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zu spüren», so Peter Hausherr, Gemeindepräsident von Risch. Um die Einwohnerinnen und Einwohner aus erster Hand über die Zwischennutzung zu informieren, habe man gemeinsam mit dem Kanton kurzfristig eine Informationsveranstaltung organisiert. Daraus ergeben sich allenfalls auch Möglichkeiten eines gemeinnützigen Engagements der Bevölkerung, wie es Menzingen derzeit stark erfährt. Das Waldheim ist Bestandteil eines Studienauftrages zur Aufwertung des Ortsteils Risch. Dieser Prozess soll unabhängig von der temporären Nutzung als Flüchtlingsunterkunft weitergeführt werden.

Öffentlich Informationsveranstaltung
«Ukrainische Geflüchtete in Risch»
Freitag, 25. März, 18 Uhr
Verenasaal, Zentrum Dorfmatt Rotkreuz

Anwesend sein werden:

Andreas Hostettler, Regierungsrat, Vorsteher Direktion des Innern
Stephan Schleiss, Regierungsrat, Vorsteher Direktion für Bildung und Kultur
Stefan Ziegler, Leiter Kantonales Sozialamt
Mitglieder des Gemeinderats Risch

Michael Metzger, Hauptmann, Chef Regionenpolizei

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Kontakt

Andreas Hostettler

Regierungsrat
Direktion des Innern

+41 41 728 31 70 andreas.hostettler@zg.ch