31.03.2022, Medienmitteilung

Kloster Menzingen bietet Platz für 200 Menschen aus der Ukraine

Der Kanton Zug, das Kloster Menzingen und die Gemeinde sind übereingekommen, dass der freistehende Südtrakt beim Mutterhaus temporär für Geflüchtete aus der Ukraine genutzt werden kann. Zur Verfügung gestellt werden Räume, die Platz für 200 Menschen bieten. Bezugsbereit ist der Gebäudeteil Mitte April. Eine Informationsveranstaltung findet am 6. April 2022 um 19.30 Uhr im Zentrum Schützenmatt in Menzingen statt.

Auf der Suche nach weiteren potenziellen Unterkünften für Geflüchtete aus der Ukraine ist der Kanton Zug erneut fündig geworden. «Wir führen seit Wochen intensive Gespräche mit zahlreichen Gemeinden und Institutionen und spüren bei den Verantwortlichen eine grosse Bereitschaft, einen Beitrag zur Aufnahme und Betreuung von Geflüchteten zu leisten», so Regierungsrat Andreas Hostettler, Vorsteher der Direktion des Innern, in der auch das Kantonale Sozialamt angesiedelt ist. Nachdem der Kanton Mitte März den Luegeten-​Pavillon in Menzingen in Betrieb nehmen konnte (120 Plätze) und seit Anfang Woche das ehemalige Hotel Waldheim in Risch für Geflüchtete zur Verfügung steht (100 Plätze), kommt mit dem Südtrakt im Kloster Menzingen mit 200 Plätzen eine weitere, wesentlich grössere Unterkunft hinzu. Beim Gebäude handelt es sich um einen derzeit leerstehenden Trakt, in welchem die Schwesterngemeinschaft per Sommer 2023 ein Bauprojekt mit Wohnungen realisiert. Möglich ist somit eine temporäre Nutzung, welche die angespannte Lage etwas auffangen kann. «Den Schwestern ist es eine Herzensangelegenheit, ihre Solidarität mit den geflüchteten Menschen zum Ausdruck zu bringen», so Thomas Odermatt, Geschäftsführer des Instituts Menzingen und Vertreter der Schwestern vom Heiligen Kreuz. Geführt wird die klösterliche Asylunterkunft vom Personal des kantonalen Sozialamtes.

Schnell reagieren, kreativ handeln – langfristig planen

«Der Druck, Beherbergungen zu organisieren, hält an und ist hoch, obwohl auch die Armee dem Staatssekretariat für Migration (SEM) Unterkünfte für Kriegsflüchtlinge zur Verfügung stellt. Die Prognosen der Fluchtzahlen haben sich stark nach oben korrigiert und je länger der Krieg andauert, desto langfristiger müssen wir planen», so Hostettler. Zwar äusserten die Geflüchteten den starken Wunsch, so schnell wie möglich in ihre Heimat zurückzukehren, aber wann dies der Fall sein werde, sei derzeit kaum abzuschätzen. Der Kanton Zug will 1 000 Plätze für geflüchtete Personen schaffen.

Beschulung der Kinder als weitere Herausforderung

Menzingen hat diese Woche mit der Beschulung von rund 20 ukrainischen Kindern begonnen. Die Solidarität der Bevölkerung ist gross. Im Bereich Betreuung und Freizeitgestaltung gibt es unzählige Personen, die Unterstützung anbieten. Schwierig ist es indes, ausgebildetes Lehrerpersonal zu finden. Durch die baldige Inbetriebnahme des Südtrakts ist mit weiteren 60 bis 80 Schulkindern zu rechnen. «Der Kanton ist sich bewusst, dass Menzingen bei der Beschulung der Kinder vom Kanton und anderen Gemeinden Unterstützung braucht», so Hostettler. Denkbar sei, dass Kinder, die in Menzingen wohnen, allenfalls in einer anderen Gemeinde beschult werden. «Wir müssen kreativ und flexibel sein», so Hostettler. Zusammen mit Bildungsdirektor Stephan Schleiss, den Rektoren und dem Amt für gemeindliche Schulen suche man nach sinnvollen und praktikablen Lösungen, die schnell umgesetzt werden können.

Öffentliche Informationsveranstaltung «Ukrainische Geflüchtete in Menzingen»

Mittwoch, 6. April, 19.30 Uhr, Zentrum Schützenmatt, Menzingen

Anwesend sein werden: 

- Andreas Hostettler, Regierungsrat, Vorsteher Direktion des Innern

- Stephan Schleiss, Regierungsrat, Vorsteher Direktion für Bildung und Kultur
- Christian Murbach, Leiter soziale Dienste Asyl, kantonales Sozialamt
- Thomas Odermatt, Geschäftsführer Institut Menzingen / Schwestern vom Heiligen Kreuz
- Andreas Etter, Gemeindepräsident Menzingen, Vorsteher Abteilung Finanzen
- Isabelle Menzi, Gemeinderätin Menzingen, Vorsteherin Bildung
- Susan Staub, Gemeinderätin Menzingen, Vorsteherin Soziales und Gesundheit
- Walter Holdener, Rektor, Schule Menzingen
- Patrik Weizenegger, Abteilungsleiter Soziales und Gesundheit, Menzingen

- Michael Metzger, Hauptmann, Chef Regionenpolizei

Weitere Informationen zum Thema Ukraine findet man hier

Fotolegende

Ansicht Südtrakt Kloster Menzingen. Foto: Regine Giesecke.

Publikation nur mit Hinweis / Copyright Foto: Regine Giesecke

Download Medienmitteilung vom 30. März 2022