18.08.2022, Medienmitteilung

Weniger Zwischenjahre, mehr Gymnasium: Zuger Wege am Ende der obligatorischen Schulzeit

Rund 1300 Zuger Jugendliche haben vor den Sommerferien ihre obligatorische Schulzeit beendet. Das BIZ Amt für Berufsberatung fragte nach, wie ihre weiteren Wege aussehen und verglich diese mit den Vorjahren. Die gute Situation auf dem Lehrstellenmarkt und die hohe Nachfrage nach weiterführenden schulischen Ausbildungen zeigen Auswirkungen. Doch kam es auch zu Verschiebungen bei einzelnen Berufen.

Mit 1136 Jugendlichen war es die grösste Kohorte der letzten 5 Jahre, welche vor den Sommerferien ihr neuntes Schuljahr beendeten. Das BIZ wollte wissen, wie es nach der obligatorischen Schulzeit weitergeht und befragte mit Unterstützung der Lehrpersonen alle Schülerinnen und Schüler des neunten Schuljahres aus den Oberstufen der Gemeinden und den Gymnasien (in Klammer jeweils die Zahlen des Vorjahrs). 564 (522) Jugendliche bzw. 50 Prozent (48 Prozent) starten eine berufliche Grundbildung, 435 (387) bzw. 38 Prozent (36 Prozent) besuchen das Gymnasium oder die Fachmittelschule, 114 (155) bzw. 10 Prozent (14.3 Prozent) planen ein Zwischenjahr, um die weiteren Schritte zu planen und 23 (18) bzw. 2 Prozent (1.7 Prozent) waren am Stichtag 8. Juli noch auf der Suche nach einer Anschlusslösung.

Betrachtet man nicht den ganzen Jahrgang, sondern nur die Jugendlichen, welche aus den Oberstufen der gemeindlichen Schule austreten, sind es 70 Prozent oder 551 (522) Jugendliche, die eine Lehre beginnen. 499 (483) absolvieren diese in einem Lehrbetrieb, 52 (28) auf schulischem Weg, etwa in der Wirtschafts-​, Informatik-​ oder Gesundheitsmittelschule, einer Grafikfachklasse oder einer Handelsschule. In die Fachmittelschule treten 57 (42) Schülerinnen und Schüler nach der Oberstufe über.
Die Ausbildungen wurden aus 92 Berufen ausgewählt. Spitzenreiter sind nach wie vor Kaufmann/frau, Fachmann/frau Gesundheit, Detailhandelsfachmann/frau, Informatiker/in, Fachmann/frau Betreuung. Der neue Beruf der Gebäudeinformatiker/in wurde von zwei Jugendlichen ergriffen. Und als Rarität startet ein Mädchen die Ausbildung zur Edelsteinfasserin EFZ.
Noch immer wurden nur 33 Berufe gleichzeitig von jungen Frauen und Männern ergriffen. 38 wurden ausschliesslich von jungen Männern und 21 von jungen Frauen gewählt. Dabei geht die Tendenz eher dahin, dass die Mädchen mutiger werden und handwerkliche Berufe ergreifen wie zum Beispiel Elektroinstallateurin, Automobilfachfrau, Maurerin, Sanitärinstallateurin oder technische Berufe wie etwa Informatikerin oder Konstrukteurin. Immerhin starten 6 Burschen als Fachmänner Gesundheit, 5 als Fachmänner Betreuung und einer als Medizinischer Praxisassistent. Ein starker Rückgang stellten wir bei den Detailhandelsassistent/innen EBA fest 10 (20). Dafür wählten heuer 17 (10) den Beruf des Zimmermanns.
130 Jugendliche resp. knapp ein Viertel absolvieren ihre Lehre mit gleichzeitiger Berufsmatura. Zählt man diejenigen ab, welche auf schulischem Weg ihre Ausbildung absolvieren, sind es 81 resp. 13 Prozent, welche in Lehrbetrieben zugleich die BM avisieren. 27 Jugendliche starten ins Berufsleben mit einer zweijährigen Attestausbildung EBA.
In den diesjährigen Zusatzfragen wollten wir wissen, welche Angebote der Berufsberatung die Jugendlichen genutzt haben. An erster Stelle wurde die Seite Berufsberatung.ch genannt, danach folgte die BIZ App und dann kam schon die Einzelberatung im BIZ. Rund 200 nahmen diese wahr. 151 beurteilten dies mit vier oder fünf von fünf möglichen Punkten, was die Beratungspersonen freut. In den Kommentaren hielten sie oft fest, dass ihnen die Beratung Möglichkeiten aufgezeigt und beim Entscheid geholfen habe. Nur wenige waren nicht zufrieden und fanden, dass ihnen Berufe vorgeschlagen wurden, welche nicht zu ihnen passten oder welche sie bereits kannten.

Eine ganze Reihe dieser Ergebnisse sind grafisch aufbereitet und zusammengefasst, auffindbar beim Link am Textende. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass noch nie so wenige Schülerinnen und Schüler auf ein Zwischenjahr angewiesen waren wie dieses Jahr. Ein Verdienst der guten Wirtschaft, aber auch der guten Begleitung durch die Lehrpersonen und die Eltern. Bildungsdirektor Stephan Schleiss dankt allen Beteiligten an diesem erfreulichen Ergebnis herzlich!

Kontakt

Olivia Ott Hari

Amtsleiterin, BIZ Amt für Berufsberatung
Direktion für Bildung und Kultur

+41 41 728 32 18 olivia.ott@zg.ch