06.04.2023, Medienmitteilung

Zuger Bevölkerung ist 33 Kilometer pro Tag unterwegs

Die Zuger Bevölkerung legte 2021 pro Person und Tag durchschnittlich 32,6 Kilometer zurück und benötigte dafür 81,4 Minuten. Der motorisierte Individualverkehr, vor allem das Auto, war dabei mit einem Anteil von beinahe 70 Prozent das wichtigste Verkehrsmittel. Rund die Hälfte der Distanzen wurden in der Freizeit zurückgelegt. Dies geht aus dem «Mikrozensus Mobilität und Verkehr» hervor, einer vom Bundesamt für Statistik (BFS) und vom Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) gemeinsam durchgeführten Erhebung.

Die Mobilität der Zuger Bevölkerung ist im Vergleich zu 2010 leicht zurückgegangen: Durchschnittlich 40,7 Kilometer legte 2010 jede Einwohnerin und jeder Einwohner ab 16 Jahren täglich zurück, 2021 waren es rund 8 Kilometer weniger. Die tägliche Unterwegszeit hat sich zwischen 2010 und 2021 entsprechend ebenfalls um rund 11 Minuten verkürzt.

Weniger unterwegs für Arbeit und Einkauf, dafür mehr in der Freizeit

Mit Abstand wichtigster Verkehrszweck ist und bleibt die Freizeit. Täglich 16,2 Kilometer legten die Zugerinnen und Zuger 2021 in der Freizeit zurück; 500 Meter mehr als 2010. Für die Arbeit waren es 2021 7,4 Kilometer, was einen Rückgang um 3,1 Kilometer gegenüber 2010 bedeutet. Rund die Hälfte der Tagesdistanzen wurde 2021 also im Zusammenhang mit Freizeitaktivitäten zurückgelegt. Es folgen die Arbeitswege mit einem Anteil von 23 Prozent und die Einkaufswege mit 14 Prozent. Die Freizeit bleibt selbst dann der wichtigste Verkehrszweck, wenn nur die Tage von Montag bis Freitag betrachtet werden.

Die meisten Wege zu Fuss oder mit dem Velo

Die meisten Wege pro Tag wurden 2021 zu Fuss oder mit dem Velo zurückgelegt. Es sind dies zwei Wege pro Tag, beim Autoverkehr liegt dieser Wert bei 1,4 und beim öffentlichen Verkehr bei 0,5. Anders sehen die Verhältnisse bei der Anzahl Kilometer pro Tag aus: Der Autoverkehr stellt bezogen auf die Tagesdistanzen das dominierende Verkehrsmittel dar (22,5 km). Bedeutend geringer ist die Anzahl Kilometer pro Tag mit dem öffentlichen Verkehr (7,1 km) und zu Fuss oder mit dem Velo (2,8 km).

Autobesitz ist leicht rückgängig

Mehr als drei Viertel (82,0 %) der Zuger Haushalte besassen 2021 mindestens ein Auto, 76,5 Prozent ein Velo. Gegenüber 2010 ist der Autobesitz der Haushalte um 0,4 Prozentpunkt zurückgegangen. 88,4 Prozent der Zuger Bevölkerung war 2021 im Besitz eines Führerausweises, 2010 waren es noch 82,9 Prozent. Der Anteil der Zuger Bevölkerung mit einem Abonnement für den öffentlichen Verkehr ist zwischen 2010 und 2021 von 68,4 auf 64,9 Prozent gesunken. 2021 besassen 22,8 Prozent der Haushalte ein E-Bike, 69 Prozent der Haushalte ein mechanisches Velo. E-Bikes werden deutlich häufiger als Velos als Verkehrsmittel für den Arbeitsweg eingesetzt: 30 Prozent der mit dem E-Bike zurückgelegten Kilometer entfallen auf die Arbeit, bei Velos hingegen nur 15 Prozent. Umgekehrt werden Velos (63 %) häufiger als E-Bikes (30 %) in der Freizeit eingesetzt.

Wichtige Erkenntnisse für die Raum- und Verkehrsplanung

Die im Rahmen des «Mikrozensus Mobilität und Verkehr» erhobenen Daten dienen als statistische Grundlagen für die Vorbereitung und Validierung politischer Massnahmen sowie für vertiefte Analysen des Verkehrsverhaltens und der Verkehrsentwicklung. Hauptgrund für den Rückgang der Mobilität gegenüber früheren Erhebungen war die Covid-19-Pandemie: Besonders Anfang 2021 war diese noch sehr präsent, und das öffentliche Leben war durch gesundheitspolitische Massnahmen zum Teil erheblich eingeschränkt. In den ersten Monaten gingen die Distanzen im Vergleich zu 2015 denn auch stärker zurück als im Rest des Jahres.

Kontakt

Simon Villiger

Fachstelle Statistik
Gesundheitsdirektion

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