23.08.2023, Medienmitteilung

Die Verbreitung von «Bakterienwelke» (Ralstonia pseudosolanacearum) bei Pflanzen verhindern

Das Bakterium Ralstonia pseudosolanacearum («Bakterienwelke») ist eine weltweit verbreitete Krankheit für Pflanzen und birgt für diese beträchtliches Schadenspotenzial. Der bakterielle Erreger befällt ausschliesslich Pflanzen; für Menschen und Tiere ist er ungefährlich. Bei Erhärtung eines Verdachts wird gebeten, sich an den zuständigen kantonalen Pflanzenschutzdienst zu wenden.

Das Bakterium Ralstonia pseudosolanacearum ist einer der weltweit bedeutendsten Krankheitserreger für Pflanzen und als Quarantäneorganismus geregelt. Bekannt ist es vor allem als Erreger der Bakterienwelke oder der Schleimkrankheit der Kartoffel. Das Bakterium befällt insbesondere Nachtschattengewächse (z. B. Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Auberginen), kann aber auch Zier- und Wildpflanzen angreifen. Nicht alle infizierten Wirtspflanzen zeigen Symptome. Dennoch kann das Bakterium auf gesunde Pflanzen übertragen und somit verbreitet werden.

Übertragung von Pflanze zu Pflanze

Der bakterielle Erreger kann über Wasser, Erde, Werkzeuge oder Menschen verbreitet und auf gesunde Pflanzen übertragen werden. Die Ausbreitung der Bakterien innerhalb einer befallenen Kultur kann insbesondere über Gartenscheren und das Bewässerungssystem rasch erfolgen. Ralstonia pseudosolanacearum überlebt im Boden mehrere Monate, in Pflanzenresten sowie im Wasser sogar mehrere Jahre. Feuchte und warme Bedingungen fördern das Überleben und die Vermehrung.

Fachgerechte Vernichtung betroffener Pflanzen

Im Kanton Zug hat das Agroscope Labor in einem Verdachtsfall das Vorkommen bestätigt. Die betroffenen Pflanzen werden fachgerecht vernichtet. Da sich die Bakterien im Innern der Pflanze befinden, gibt es keine Möglichkeit, infizierte Pflanzen zu schützen oder zu heilen. Mit Desinfektionsmethoden werden anschliessend betroffene Böden, Bewässerungssysteme, Werkzeuge und Kleider dekontaminiert oder fachgerecht entsorgt. Die befallenen Pflanzen werden vorsorglich vernichtet. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) informiert in den nächsten Tagen über das Vorkommen und Verdachtsfälle von «Bakterienwelke» in weiteren Kantonen.

Bekämpfung des Bakteriums

Ausbrüche des Bakteriums sind in Europa seit Jahrzehnten bekannt. In der Schweiz wurde ein Befall zum ersten Mal im Januar 2017 in Gewächshäusern festgestellt. Die Verbreitung und das Risiko für Schäden an Kulturen in Gewächshäusern und im Freiland sind grundsätzlich hoch, weshalb das Bakterium bei Auftreten aktiv bekämpft wird.

Verdachtsfälle bitte dem kantonalen Pflanzenschutzdienst melden

Bitte bei Anhaltspunkten auf Befall durch Ralstonia pseudosolanacearum die Symptome der Pflanze gemäss den Informationen von Agroscope (vgl. Link unten)  beurteilen. Bei Erhärtung eines Verdachts wird gebeten, sich an den zuständigen kantonalen Pflanzenschutzdienst (KPSD) zu wenden: Raphael Vogel, Pflanzenschutzdienst Kanton Zug, LBBZ Schluechthof Cham, raphael.vogel@zg.ch. Das Bakterium befällt nur Pflanzen und ist für Menschen und Tiere ungefährlich.

Kontakt

Thomas Wiederkehr

Amtsleiter Landwirtschaftsamt
Volkswirtschaftsdirektion

+41 41 728 55 51 thomas.wiederkehr@zg.ch