21.08.2023, Medienmitteilung

Elektronisches Patientendossier: Zuger Bevölkerung kann Dossiers online eröffnen

Der Kanton Zug bietet neu zusammen mit der Post Sanela Health AG den Zugerinnen und Zugern die Möglichkeit, online ein elektronisches Patientendossier zu eröffnen. Das Angebot ist kostenlos. Wer Zugang zu den hinterlegten medizinischen Daten hat, entscheidet die Patientin oder der Patient.

Das elektronische Patientendossier (EPD) ist ein virtuelles Dossier, über das behandlungsrelevante medizinische Daten wie Röntgenbilder, Spitalaustrittsberichte, Labordaten, Medikationslisten oder Pflegedokumentationen elektronisch abgerufen werden können. Zugang zum Dossier haben ausschliesslich die Patientinnen und Patienten und die an einer Behandlung beteiligten Gesundheitsfachpersonen, denen sie entsprechende Rechte gewährt haben. Über eine sichere Verbindung sind die im EPD hinterlegten Informationen für Patientinnen und Patienten und für die berechtigten Gesundheitsfachpersonen jederzeit abrufbar. Ziel des EPD ist es, die Qualität der medizinischen Behandlung zu stärken, die Patientensicherheit zu erhöhen, die Effizienz des Gesundheitssystems zu steigern sowie die Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten zu fördern. «Das EPD vereinfacht den Informationsaustausch zwischen Leistungserbringern sowie Patientinnen und Patienten», sagt Gesundheitsdirektor Martin Pfister, «Ich wünsche mir, dass wir nun endlich in dieser Thematik einen Schritt weiterkommen.»

Digitale Transformation

Der Kanton Zug unterstützt die digitale Transformation im Gesundheitswesen sowie die Revision des EPD-Bundesgesetzes, um das elektronische Patientendossier zum Erfolg zu bringen. Das EPD wird erst Wirkung zeigen, wenn möglichst viele Akteure im Gesundheitswesen sich dem EPD anschliessen. Spitäler sowie Alters- und Pflegeheime sind gesetzlich dazu verpflichtet, sich einem EPD-Anbieter anzuschliessen. Die Zuger Leistungserbringer sind dran, diese Pflicht zu erfüllen.

Voraussetzungen für eine Online-Registrierung

Personen, die sich online registrieren wollen, müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Für die Online-Eröffnung eines EPD wird ein Smartphone (iPhone 7 mit iOS 13 oder neuer) oder ein Android-Gerät (mit Betriebssystem 8 Oreo oder neuer) sowie eine stabile Internetverbindung und Zugang zu einem E-Mail-Konto benötigt. Zudem braucht es für die Registrierung einen biometrischen Reisepass oder eine Identitätskarte und eine SwissID. Letztere kann auch während des Eröffnungsprozesses online erstellt werden.

EPD-Eröffnung in drei Schritten

Das Formular für die EPD-Eröffnung ist auf der Webseite der Post Sanela abrufbar. In einem ersten Schritt erstellen die Nutzerinnen und Nutzer – wenn nicht bereits vorhanden – eine verifizierte digitale Identität (SwissID). Im zweiten Schritt wird der Antrag für ein EPD gestellt. In einem dritten Schritt erhält die beantragende Person ein Einmal-Login für die erste Anmeldung zum persönlichen EPD. Der Kanton Zug wird auch ein Angebot schaffen, damit elektronische Patientendossiers vor Ort mit persönlicher Beratung eröffnet werden können.

Bund hat Informationskampagne lanciert

Ende Juni 2023 hat der Bund eine Sensibilisierungskampagne unter dem Motto «Das

EPD wirkt» gestartet, um die Gesundheitsfachpersonen für einen Anschluss ans EPD zu gewinnen. Die Informationskampagne für die breite Bevölkerung startet im 2024. Diese wird im Kanton Zug auch von der Gesundheitsdirektion unterstützt werden.

Kontakt

Martin Pfister

Gesundheitsdirektor
Gesundheitsdirektion

+41 41 728 35 01 martin.pfister.rr@zg.ch