17.08.2023, Medienmitteilung

Zuger Wege am Ende der obligatorischen Schulzeit

Rund 1300 Zuger Jugendliche haben vor den Sommerferien ihre obligatorische Schulzeit oder ein Brückenangebot beendet. Das BIZ Amt für Berufsberatung fragte nach, wie ihre weiteren Wege aussehen.

Das BIZ wollte wissen, wie es nach der obligatorischen Schulzeit weitergeht und befragte mit Unterstützung der Lehrpersonen alle Schülerinnen und Schüler des neunten Schuljahres aus den Oberstufen der Gemeinden und den Gymnasien. 537 (564)1 Jugendliche bzw. 48 Prozent (50 Prozent) starten eine berufliche Grundbildung, 433 (435) bzw. 38.5 Prozent (38.3 Prozent) besuchen das Gymnasium oder die Fachmittelschule, 129 (115) bzw. 11.5 Prozent (10.1 Pro-zent) planen ein Zwischenjahr, um die weiteren Schritte zu planen und 25 (22) bzw. 2.2 Pro-zent (1.9 Prozent) waren am Stichtag 7. Juli noch auf der Suche nach einer Anschlusslösung. Die Anzahl Schülerinnen und Schüler, welche zum Zeitpunkt der Befragung noch auf der Su-che waren, hat in den vergangenen fünf Jahren (2019: 0,6 Prozent) leicht zugenommen. Übli-cherweise finden einige von ihnen über den Sommer doch noch eine Lösung.

Berufswahl der Jugendlichen

Die Jugendlichen wählten 96 (92) verschiedene Berufe. Spitzenreiter sind Kaufmann/frau, Fachmann/frau Gesundheit, Elektroinstallateur/in (neu), Informatiker/in und Fachmann/frau Betreuung. Der neue Beruf der Entwickler/in digitales Business wurde von einem Jugendlichen ergriffen.

Rund 9 Prozent der Berufseinsteiger/innen starten die Lehre mit Berufsmatura (13 Prozent),zählt man die Schüler/innen der schulischen Berufsausbildung dazu, sind es 17 Prozent (19 Prozent). 2 Prozent der Jugendlichen (5 Prozent) starten mit einer zweijährigen Attestausbil-dung EBA ins Berufsleben. Hier wären weitere Ausbildungsplätze vorhanden gewesen.

Zusatzfragen: Unterstützung in der Berufswahl und verlangte Eignungstests

Mit den diesjährigen Zusatzfragen wurde erhoben, von wem die Jugendlichen in der Berufs-wahl unterstützt wurden. Nach wie vor stehen die Eltern (41 Prozent), trotz nicht immer einfa-chen Ablöseprozessen in der Adoleszenz, an erster Stelle, gefolgt von den Lehrpersonen (35 Prozent). Die grosse Mehrheit der Befragten war mit der Unterstützung während der Berufs-wahl zufrieden (88 Prozent). Einzelne hätten sich mehr Zeit und weniger Druck (11), mehr Un-terstützung beim Schnuppern (8) und mehr Berufsinformationen oder Interessentests (6) ge-wünscht.

Weiter wurde erhoben, welche (Eignungs-)Tests im Vergleich zu vor sechs Jahren im Bewer-bungsprozess benötigt wurden. Am häufigsten mussten die Bewerbenden nach wie vor den Stellwerktest einreichen (39 Prozent, früher 47 Prozent). Ein Drittel musste keine Eignungs-tests einreichen oder absolvieren (32 Prozent, früher 27 Prozent). Multicheck und Basic-Check, (private Testanbieter) wurden seltener verlangt, dafür wendeten die Betriebe häufiger eigene Tests an (10 Prozent, früher 3 Prozent).

Fazit:

• Dank der Zuger Lehrbetriebe kann zwischen einer Vielzahl von beruflichen Grundbild-lungen ausgewählt werden. Insgesamt wurden 96 verschiedene Berufe gewählt.

• Rund 48 Prozent der Jugendlichen absolvieren nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit eine berufliche Grundbildung.
• Der Anteil der schulischen beruflichen Grundbildungen hat leicht abgenommen.
• Der Anteil der Jugendlichen, welche parallel zur beruflichen Grundbildung eine Berufs-maturität beginnen, hat leicht abgenommen.
• Eignungstest spielen bei der Selektion der Lernenden weiter eine Rolle. Jedoch gibt es vermehrt Betriebe welche keine Tests verlangen oder auf eigene Tests setzen.
• Der Anteil der Jugendlichen, welche einen schulischen Weg (Mittelschule), ein Brü-ckenangebot (sich noch Zeit lassen) oder noch keine Lösung haben, hat leicht zuge-nommen.
• Die grösste Unterstützung im Berufswahlprozess erhalten die Jugendlichen nach wie vor von ihren Eltern.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass 98 % der Jugendlichen eine passende Anschlusslösung gefunden haben. Ein Verdienst der guten Wirtschaft, aber auch der guten Begleitung durch die Lehrpersonen und die Eltern. Bildungsdirektor Stephan Schleiss dankt allen Beteiligten an diesem erfreulichen Ergebnis herzlich.

Kontakt

Olivia Ott Hari

Leiterin Amt für Berufsberatung
Direktion für Bildung und Kultur

+41 41 728 32 14 olivia.ott@zg.ch