17.10.2024, Medienmitteilung

Keine Nachweise der Quaggamuschel im Ägerisee

Im Juli wurde berichtet, dass die Quaggamuschel den Zugersee und den Alpnachersee befallen hat. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Hinweise darauf, dass der Ägerisee ebenfalls betroffen ist. Taucher haben nun mehrere Stellen im Ägerisee untersucht und Proben entnommen. Die DNA-Analysen ergaben, dass die Muschel weiterhin nicht im Ägerisee nachgewiesen werden kann. Die bisherigen Massnahmen bleiben bestehen.

Bei der Quaggamuschel (Dreissena rostriformis bugensis) handelt es sich um eine invasive, gebietsfremde Art mit grossem Schadenpotenzial. Ursprünglich stammt sie aus dem Schwarzmeerraum und breitet sich schnell in unseren Gewässern aus. Die Muschel verändert Lebensräume, verstopft Seewasserfassungen, führt zu Einbussen in der Fischerei und beeinträchtigt die Erholungsnutzung im See. Nachdem im Juli die Zentralschweizer Kantone aufgrund von DNA-Proben und Funden von Quaggamuscheln über den Befall des Alpnacher- und Zugersees mit der Quaggamuschel berichteten, musste im September auch der Kanton Zürich über Nachweise der Quaggamuschel im Zürichsee informieren. Im Ägerisee deuteten die DNA-Proben vom Frühsommer darauf hin, dass die Quaggamuschel sich dort noch nicht ausgebreitet hat.

Untersuchung erfolgte durch Tauchgänge und DNA-Analysen

Im August beauftragte das Amt für Wald und Wild Taucherinnen und Taucher, um systematisch an sieben verschiedenen Stellen des Ägerisees nach der Quaggamuschel zu suchen. Da diese Muschel eng mit der bereits im See vorkommenden Wandermuschel (Dreissena polymorpha) verwandt ist und sich besonders im frühen Wachstumsstadium nur schwer unterscheiden lässt, wurden bei Verdachts-fällen Proben entnommen und im Labor mit DNA-Analysen überprüft.

Ägerisee weiterhin frei von Quaggamuscheln

Bei den Tauchgängen konnte keine der entdeckten Muscheln als Quaggamuschel identifiziert werden. Auch die Laboranalysen ergaben, dass an allen untersuchten Stellen keine Quaggamuscheln vorhanden sind. Zwei zusätzliche Wasserproben, die im September auf DNA-Spuren der Quaggamuschel hin untersucht wurden, fielen ebenfalls negativ aus. Dies lässt darauf schliessen, dass der Ägerisee – Stand September 2024 – weiterhin frei von Quaggamuscheln ist.

Massnahmen gelten weiterhin

Grundlage für das bisherige und weitere Vorgehen bezüglich der Quaggamuschel und anderen invasiven gebietsfremden Arten bildet der von Regierung und Kantonsrat verabschiedete Massnahmenplan «Umgang mit aquatischen, gebietsfremden Organismen im Kanton Zug». Gestützt darauf hat der Kanton bereits diverse Massnahmen ergriffen. Im Sommer 2023 wurde eine Reinigungspflicht für Boote eingeführt und seit April 2024 gilt ein Verbot für die Einwasserung von gewässerwechselnden Booten (so genannten Wanderbooten), die nicht im Kanton Zug immatrikuliert sind. Diese Massnahmen gelten weiterhin. Zusätzlich wird gemeinsam mit den Gemeinden im Ägerital derzeit geprüft, ob der Ägerisee mit weiteren Schutzmassnahmen geschützt werden kann.

Link zum Massnahmenplan:

Kontakt

Beda Schlumpf

StV. Amtsleiter Amt für Wald und Wild
Direktion des Innern

+41 41 594 57 99 beda.schlumpf@zg.ch