19.03.2025, Medienmitteilung

Denkmal Journal Nr. 4 – Vernissage in der Baarer Ziegelhütte

Wie kann die Sanierung oder Umnutzung eines denkmalgeschützten Gebäudes gelingen? Wie arbeiten Fachleute der Denkmalpflege und Bauforschung, Architektinnen, Bauherrschaft und Handwerker zusammen? Welchen Stellenwert hat das Bewahren alter Bausubstanz, wo setzt man auf Erneuerung und Modernisierung und wie werden Kompromisse gefunden? Auf diese Fragen liefert das «Denkmal Journal» wieder interessante Antworten. Die öffentliche Vernissage der vierten Ausgabe findet am Mittwoch, 2. April 2025 um 18 Uhr in der Ziegelhütte in Baar statt.

Der Begriff Baukultur ist in aller Munde; in Diskussionen, Publikationen, in den Medien. Ein Zufall ist das nicht, denn das Thema beschäftigt angesichts knapper werdender Ressourcen und zunehmender Verdichtung immer mehr. Es geht um die Gestaltung unseres Lebensraums, um die Frage, wie wir wohnen und leben wollen, wie wir gesellschaftliche, raumplanerische, städtebauliche und architektonische Herausforderungen bei anhaltendem Wachstum meistern. Die denkmalpflegerische Arbeit fügt sich wie ein Puzzleteil in das «grosse Ganze» der Baukultur. Und die Bevölkerung erfreut sich an den Baudenkmälern und deren Geschichte, wie Führungen und Veranstaltungen immer wieder zeigen. «Doch was so selbstverständlich daherkommt, ist in der Umsetzung höchst anspruchsvoll und verläuft selten ohne Reibungen und intensive Suche nach Kompromissen», so Karin Artho, Leiterin Amt für Denkmalpflege und Archäologie.

Verständnis für die verschiedenen Rollen im Bauprozess fördern

Um die denkmalpflegerische Arbeit gegenüber der Bevölkerung zu erklären und die gesellschaftspolitische Bedeutung historischer Baukultur darzulegen, lancierte das Amt für Denkmalpflege und Archäologie 2022 das jährlich erscheinende «Denkmal Journal». Die Vernissage wird jeweils mit einer Dialog-Veranstaltung und einem Apéro für die Bevölkerung verbunden. «Es geht darum, das Verständnis für die verschiedenen Rollen im Bauprozess zu erhöhen und voneinander zu lernen», so Artho. «Unser Amt agiert nicht allein, wir arbeiten eng mit unterschiedlichsten Akteuren zusammen.»

Gelungene Sanierungsprojekte im Fokus

Im neusten «Denkmal Journal» werden fünf aktuelle Sanierungsprojekte vorgestellt, die besonders geglückt sind. In Baar konnte ein imposanter Zeitzeuge in Familienbesitz restauriert und den Bedürfnissen von drei Mietparteien angepasst werden. In Cham wurde das Kleinschulhaus in der Siedlung Alpenblick mit wenigen Eingriffen saniert und energetisch ertüchtigt, so dass es wieder als moderner Lernort zur Verfügung steht. In der Zuger Altstadt wurde ein mittelalterlicher Hauskomplex an prominenter Lage in einem anspruchsvollen Verfahren saniert und wirkungsvoll und preisgekrönt neu «programmiert». An der Baarerstrasse in Zug hat eine Immobilienfirma das altehrwürdige Restaurant Bären mit viel Feingefühl sanieren lassen und im einstigen Fabrikarbeiter-Spunten ein modernes Gastrokonzept umgesetzt. Im historisch bedeutsamen Weiler Wart liess die Korporation Hünenberg eine ungenutzte Scheune umbauen und schuf darin modernen Wohnraum, ohne dem Ökonomiebau die prägende Wirkung innerhalb des geschützten Ortsbildes zu nehmen. An der Heft-Vernissage spricht Karin Artho mit Beteiligten über deren Erfahrungen beim Umbau der Baudenkmäler und darüber, was bei den Projekten motivierte, bewegte und vielleicht auch überraschte.

Öffentliche Vernissage mit Apéro

Mittwoch, 2. April 2025, 18 Uhr
Ziegelhütte, Lorzendamm, Baar

Grusswort: Landammann Andreas Hostettler, Vorsteher Direktion des Innern

Gesprächsrunde: Karin Artho, Leiterin Amt für Denkmalpflege und Archäologie, im Gespräch mit: Tanja Rösner, Architektin und Geschäftsführerin Aardeplan AG, Baar; Urs Distel, Architekt und Bauleiter, Norag AG, Cham; Gabi Meier Mohamed, Archäologin und Bauforscherin, Amt für Denkmalpflege und Archäologie; Arno Matter, Malermeister, Inhaber und Geschäftsführer Maler Matter AG, Baar; Reto Frei, Gründer und Mitinhaber Restaurant Tibits, Zürich

Anmeldung erwünscht via anmeldung.ada@zg.ch (beschränkte Anzahl Plätze)

Bezug Denkmal Journal 4

Das «Denkmal Journal» kann nach der Vernissage kostenlos beim Amt für Denkmalpflege und Archäologie (info.ada@zg.ch) bestellt oder ab April als PDF auf der Website des Amts heruntergeladen werden.

Über das Amt für Denkmalpflege und Archäologie

Das Amt für Denkmalpflege und Archäologie ist verantwortlich für Erhalt, Pflege, Erforschung und Dokumentation des archäologischen und bauhistorischen Erbes des Kantons Zug.

Bildauswahl und Copyright

Kostenlose Publikation unter Einhaltung von Copyright / Angabe Name und Vorname

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Bild 1: Im sorgfältig sanierten Ökonomiegebäude der Korporation Hünenberg im Weiler Wart entstand attraktiver Wohnraum. Die Grundstruktur der landwirtschaftlichen Baute blieb erhalten, die historische Bausubstanz verleiht dem Gebäude im Innern einen besonderen Charakter. Foto: Saskja Rosset

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Bild 2: An der Seestrasse in Zug – zwischen Postplatz und Landsgemeindeplatz – wurde dieses unscheinbare Eckhaus saniert. Nichts lässt erahnen, wie komplex die Sanierung war. Der Kernbau der Liegenschaft stammt aus dem 15. Jahrhundert. Foto: Saskja Rosset

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Bild 3: Das barocke Wohnhaus am Sternenweg in Baar, 1768 errichtet, ist ein ungewöhnlich stattliches Wohnhaus, das von einem grossen Garten umgeben ist. Die Besitzerfamilie liess es sorgfältig sanieren und schuf Platz für drei Mietparteien. Foto: Saskja Rosset

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Bild 4: Backsteine sind das charakteristische Baumaterial der Wohnsiedlung Alpenblick, die vom Chamer Architekten Josef Stöckli in den 1960er-Jahren realisiert worden war. Das zur Siedlung gehörende Kleinschulhaus im Alpenblick in Cham wurde restauriert und an heutige Bedürfnisse angepasst. Foto: Saskja Rosset

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Bild 5: Im frisch sanierten Speisesaal des ehemaligen Restaurant Bären gehen heute Tibits-Gäste ein und aus. Das moderne Gastrokonzept geht einher mit dem Erhalt der alten Bausubstanz, insbesondere historischer Böden und Decken. Foto: Saskja Rosset

Kontakt

Karin Artho

Leiterin Amt für Denkmalpflege und Archäologie
Direktion des Innern

+41 41 594 11 12 karin.artho@zg.ch