27.05.2024, Medienmitteilung

Ressourcenschonende Landwirtschaft

Zuger Landwirtinnen und -wirte setzen neue Massnahmen um

Gruppenbild Referierende Medienanlass

v.l.n.r.: Michael Felber (Kantonsrat), Thomas Wiederkehr (Amtsleiter), Frau Landamann Silvia Thalmann-Gut (Regierungsrätin), Philipp Freimann (Betriebsleiter)

Volkswirtschaftsdirektorin Silvia Thalmann-Gut erklärt: «Die Agrarpolitik ist komplex. Der Bundesrat gibt mit seiner «Strategie zur nachhaltigen Land- und Ernährungsstrategie bis 2050» die Richtung für die Entwicklung der Landwirtschaft vor. Konkrete Massnahmen zur Umsetzung liegen noch nicht vor. Der Kanton Zug will gleichwohl gemeinsam mit den Zuger Landwirtinnen und Landwirten vorwärts gehen.» Mit dem Nachhaltigkeits- und Innovationsprojekt KERB (= Klima, Energie, Ressourcen, Biodiversität) werden Massnahmen umgesetzt, die einen wissenschaftlich ausgewiesenen Nutzen haben, wenige Zielkonflikte aufweisen sowie rasch und einfach umsetzbar sind.

Grosses Echo der Landwirtinnen und Landwirte auf Umfrage

Die Ideen zu den Massnahmen stammen direkt von den Landwirtinnen und Landwirten. Auf den Aufruf des Zuger Landwirtschaftsamts zur Eingabe von Ideen und möglichen Ansätzen sind innerhalb kurzer Zeit mehr als 50 Massnahmenskizzen entstanden, die durch Fachpersonen eingeordnet und auf deren Wirkung und Machbarkeit geprüft worden sind.

Insgesamt haben sich annähernd 100 Zuger Landwirtschaftsbetriebe (rund 20 % aller Betriebe) für eine oder mehrere Massnahmen angemeldet. «Zwischen der ersten Information und dem Anmeldezeitfenster vergingen lediglich fünf Wochen. Wir werten die rege Beteiligung als Erfolg für das Projekt», freut sich Thomas Wiederkehr, Leiter Zuger Landwirtschaftsamt. Ein Vorteil ist, dass einige bereits etablierte Massnahmen anderer Kantone auch in Zug realisiert werden können; die Landwirtinnen und Landwirte kennen diese bereits.

Sieben Massnahmen zum Anfang

KERB 01: Ersatz von offenen und defekten Schachtdeckeln, KERB 02: Methanhemmende Fütterung von Kühen, KERB 03: Förderung Körnerleguminosen und Sonnenblumen, KERB 04: Kulturen für die Humanernährung, KERB 05: Abdeckung offener Güllelager, KERB 06: Biosicherheit auf Schweinebetrieben, KERB 07: Robuste Stein- und Kernobstsorten

Die Massnahmen sind so formuliert, dass ein Monitoring der Umsetzung einfach möglich ist. Je nach Entwicklung der Beteiligung können die Beiträge angepasst werden. Ziel ist es, mit den eingesetzten Mitteln einen Anschub in zukunftsfähige Produktionsmethoden und Kulturen zu ermöglichen. Doppelzahlungen für gleiche Leistungen werden dabei ausgeschlossen.

Stete Weiterentwicklung

Das Projekt KERB steht am Anfang und wird jährlich überabeitet. Das Landwirtschaftsamt und das landwirtschaftliche Bildungs- und Beratungszentrum Schluechthof (LBBZ) werden es gemeinsam mit den Zuger Landwirtinnen und Landwirten weiterentwickeln. Da aktuell viele weitere Projekte und Strategien erarbeitet werden, auch von der Branche selbst, ist ein laufender Abgleich wichtig. «Dank der Nähe der Zuger Behörden zu den Landwirtschaftsbetrieben gelingt das im Kanton Zug sehr gut», ist Silvia Thalmann-Gut überzeugt. «Wir sind in engem Austausch mit zahlreichen Organisationen und bestrebt, die neuen Herausforderungen an die Landwirtschaft pragmatisch und zielorientiert anzugehen. Zu Gunsten der Landwirtschaftsbetriebe und der Zuger Bevölkerung.»

Postulat (#3368) betreffend ressourcenschonende und innovative Zuger Landwirtschaft

Die (damaligen) Zuger Kantonsrätinnen und Kantonsräte Mirjam Arnold, Laura Dittli, Hans Baumgartner und Michael Felber, reichten im Februar 2022 ein Postulat (#3368) betreffend ressourcenschonende und innovative Zuger Landwirtschaft ein. Die Postulierenden wollen die Zuger Bäuerinnen und Bauern und deren Ideen unterstützen. Zukunftweisende Projekte sollen mit finanziellen Anreizen angestossen und fachlich begleitet werden. Der Zuger Regierungsrat nahm den Auftrag an, schlug dem Kantonrat anstelle eines Projekts jedoch die Umsetzung eines vergleichbaren Auftrags auf Basis des bestehenden Einführungsgesetzes vor (§3 EG Landwirtschaft, SR 921.1). Konkret sollen über das ordentliche Budget Mittel budgetiert werden, welche der geforderten Unterstützung entsprechen. Ende September 2023 folgte der Kantonsrat diesem Vorschlag und stimmte dem Bericht des Regierungsrats zu.

Kontakt

Thomas Wiederkehr

Amtsleiter
Volkswirtschaftsdirektion

+41 41 728 55 51 thomas.wiederkehr@zg.ch