08.09.2021, Medienmitteilung

Vermessung Katastrophenbucht: Bewegungen im unkritischen Bereich

Die Bewegungen der Kontrollpunkte im Bereich der Zuger Seebucht sind unkritisch und liegen im erwarteten Bereich. Dies ergaben die neusten Überwachungsmessungen, welche das Amt für Grundbuch und Geoinformation (AGG) im Auftrag des kantonalen Tiefbauamts (TBA) in Zusammenarbeit mit swisstopo durchführte.

Nicht umsonst heisst die Zuger Seebucht im Volksmund «Katastrophenbucht». Der Name leitet sich aus der Vorstadtkatastrophe ab, bei welcher die Bucht entstand, als am 5. Juli 1887 das Ufer des Sees einbrach und 35 Wohnhäuser im See versanken. Elf Personen kamen dabei ums Leben, 650 wurden obdachlos. Um kritische Bewegungen bzw. Senkungen frühzeitig zu erkennen, wird die Seebucht, im Bereich Vorstadt-​ und Alpenquai seit den 1970er Jahren periodisch mit geodätischen Messungen auf Bewegungen hin überwacht. Für diesen Zweck sind in diesem Gebiet Messpunkte angelegt worden, die nun alle fünf Jahre in Lage und Höhe überprüft werden.

Messungen dienen der Prävention und Sicherheit

Die Resultate werden mit den Werten der vergangenen Messungen verglichen und die Punktbewegungen grafisch mit Verschiebungsvektoren und numerisch in einer Wertetabelle ausgewiesen. Die Bewegungen der aktuellen Analyse liegen im Millimeterbereich und somit im erwarteten Rahmen. «Die Messungen dienen der Prävention und Sicherheit. Würden kritische Senkungen auftauchen, könnte man sofort reagieren und würde man die Messkadenz erhöhen», so AGG-​Projektleiter Willy Meyer. Wie schon bei den letzten Messkampagnen, wurden die GNSS-​Messungen (GNSS = global navigation satellite system) an das Bundesamt für Landestopografie (swisstopo) vergeben. Die übrigen Arbeiten wie Punktbegehung, Arbeitsvorbereitung, terrestrische Messungen, Auswertungen und Dokumentation wurden durch das AGG ausgeführt.

Fotolegenden

Foto 1 und 2: Die Zuger Seebucht wird im Bereich Vorstadt-​ und Alpenquai seit den 1970er Jahren periodisch mit geodätischen Messungen auf Bewegungen hin überwacht. Für diesen Zweck sind in diesem Gebiet Messpunkte angelegt worden, die alle fünf Jahre in Lage und Höhe überprüft werden. Fotos: Monika Weber

Foto 3: Von der Vorstadtkatastrophe, die sich 1887 ereignete, leitet sich der Name Katastrophenbucht ab. Die Zuger Vorstadt war auf geotechnisch instabiler Seekreide gebaut. Am 5. Juli 1887 verlor der Untergrund im Rahmen ausgeführter Quaiarbeiten seine Festigkeit. Foto: Staatsarchiv des Kantons Zug

Kontakt

Willy Meyer

Amt für Grundbuch und Geoinformation
Direktion des Innern

+41 41 728 56 58 willy.meyer@zg.ch