17.03.2023, Medienmitteilung
Living Library – Echte Geschichten gegen falsche Vorurteile
Im Rahmen der internationalen Woche gegen Rassismus organisiert die Bibliothek Zug am Samstag, 25. März die Veranstaltung «Living Library». Dabei können Menschen für Gespräche ausgeliehen werden. Die «lebenden Bücher» gehören Personengruppen an, die oft mit Vorurteilen oder sozialer Ablehnung konfrontiert sind. Zu hören sind die Lebensgeschichten einer Konvertitin, eines Rroma, eines trockenen Alkoholikers sowie von zwei Flüchtlingen aus Eritrea und aus dem Kongo.
«Don't judge a book by its cover» - beurteile nie ein Buch nach seinem Umschlag. Diese berühmten Worte aus George Eliots Roman «Die Mühle am Floss» gelten nicht nur für Bücher, sondern auch für Menschen. Allzu oft werden Vorurteile und Stereotypen vorschnell gemacht. In der internationalen Aktionswoche gegen Rassismus, die jedes Jahr Ende März stattfindet, wird genau dieses Thema aufgegriffen. In der «Living library», stellen sich Menschen mit besonderen Biographien oder Lebenserfahrungen für ein Gespräch zur Verfügung. Mit welchen Vorurteilen und Stereotypen haben Leute zu kämpfen, die sich nicht an die gesellschaftliche Norm halten oder einer Minderheit angehören? Wie erleben sie Ablehnung, unterschwellige Benachteiligung oder offene Diskriminierung aufgrund ihrer Nationalität, Ethnie, ihres Lebensstils oder Aussehens? Die Veranstaltung wird vom Kanton Zug im Rahmen des kantonalen Integrationsprogramms mitfinanziert (KIP 2022-2023).
Erst kennenlernen und sich dann eine Meinung bilden
Zur Verfügung für die jeweils 30-minütigen Gespräche stellen sich dieses Jahr eine Konvertitin, ein Rroma, ein trockener Alkoholiker sowie zwei Flüchtlingen aus Eritrea und aus dem Kongo. Teilnehmende erhalten in den Gesprächen die Gelegenheit Fragen an Direktbetroffene zu stellen, den Wahrheitsgehalt von Vorurteilen zu hinterfragen und sich aufgrund der direkten Begegnung eine persönliche Meinung über einen Menschen zu bilden.
Weltweite Veranstaltungen seit 2001
Die Idee von «Living Library» stammt aus Dänemark, wo entsprechende Veranstaltungen im Jahre 2001 zum ersten Mal stattfanden. Seit 2003 wird das Konzept als Teil eines vom Europarat geförderten Jugendprogramms beworben und gefördert. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sind Aktionswochen der Solidarität, die alljährlich rund um den 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, stattfinden. Diese werden vom Netzwerk «UNITED for Intercultural Action» koordiniert. Der Ursprung liegt in Geschehnissen, die sich am 21. März 1960 ereigneten. An diesem Tag demonstrierten in Sharpeville, einer kleinen Stadt in Südafrika, rund 20 000 Menschen gegen das Apartheid-Regime. Der Pan African Congress (PAC) hatte zu einem gewaltfreien und friedlichen Protest gegen diskriminierende Rechtsvorschriften aufgerufen. Die Demonstration wurde von der Polizei angegriffen, 69 Menschen wurden getötet und über 200 verletzt. Die UNO erklärte darauf den 21. März zum internationalen Tag gegen Rassismus.
Living Library
(gilt auch für Medienschaffende, die an der Veranstaltung teilnehmen)
Kontakt
Stephanie Curjel
Fachverantwortliche Integration Direktion des Innern
+41 41 728 39 21 stephanie.curjel@zg.ch