06.07.2023, Medienmitteilung

Zuger Gespräche: Alters- und Langzeitpflege sichern

Die Alterung der Babyboomer-Generation führt in den nächsten zwei Jahrzehnten zu einem stark erhöhten Bedarf an Alters- und Langzeitpflege. Eine vom schweizerischen Gesundheitsobservatorium (Obsan) erstellte Bedarfsprognose sagt für den Kanton Zug einen besonders starken Anstieg des Bedarfs an Pflegebetten bis ins Jahr 2045 voraus. Im Fokus der von der Gesundheitsdirektion organisierten «Zuger Gespräche» stand deshalb die bedarfsorientierte Pflegeheimplanung.

Die «Zuger Gespräche» dienen der Gesundheitsdirektion zum Erfahrungsaustausch und zur Vernetzung mit den massgeblichen Akteuren im Gesundheitsbereich. Thema der diesjährigen «Zuger Gespräche» waren nebst der Pflegeheimplanung auch das nationale Implementierungsprogramm für Qualität in der stationären Langzeitpflege. Zudem wurde über den Stand der Umsetzung der Pflegeinitiative informiert und das Thema Personalerhalt in den Pflegeheimen wurde angesprochen.

Pflegeheimliste in Überarbeitung

Ziel der Pflegeheimplanung ist es, die künftige Alters- und Langzeitpflege so zu organisieren und zu planen, dass die Bedürfnisse der Bevölkerung 65+ gedeckt und deren Versorgung sichergestellt werden können. Grundlage dafür ist die Bedarfsprognose, die vom schweizerischen Gesundheitsobservatorium (Obsan) erstellt wurde. Diese sagt für den Kanton Zug wegen der fortschreitenden Alterung der Gesellschaft einen starken Anstieg des Pflegebettenbedarfs bis ins Jahr 2045 voraus. «Eine langfristige Prognose der Pflegeheimplätze ist schwierig, aber sie ist ein wichtiges Instrument zur Pflegeheimplanung, um in den Gemeinden die Versorgung in der stationären Langzeitpflege und der Spitex sicherzustellen», führt Gesundheitsdirektor Martin Pfister aus. Die neue Pflegeheimliste wird am 1. Januar 2026 in Kraft treten.

Qualität in der Langzeitpflege fördern

Daniel Domeisen, Leiter Gesundheitsökonomie des Branchenverbandes Curaviva, präsentierte das nationale Implementierungsprogramm (NIP-Q-UPGRADE) für die Verbesserung der Qualität in der stationären Langzeitpflege. Ziel dieses Qualitätsprojekts ist es, kontinuierlich, praxisorientiert und partizipativ die Versorgungsqualität zu verbessern. «Mit einer verbesserten Datenqualität können Schwerpunkte für Qualitätsverbesserungen rasch erkannt und entsprechende Massnahmen wirksam umgesetzt werden», führte Daniel Domeisen aus. Den Alters- und Pflegeheimen sollen Arbeitsinstrumente zur Verfügung gestellt werden, damit sie dieses Ziel erreichen können.

Erfolgsfaktoren für den Personalerhalt

Die Gesundheitsdirektion setzt sich nicht nur für die Ausbildungsoffensive, sondern auch für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Pflegeberufe und damit den Personalerhalt ein. Stefan Knoth von der Beratungsfirma ValeCura in Steinhausen präsentierte ein Analyse-Tool zum Erkennen von Stärken und Schwächen in der Betriebskultur, das zusammen mit der Gesundheitsdirektion entwickelt wurde. Er nannte folgende Erfolgsfaktoren: «Das Aufgabenprofil der Mitarbeitenden muss mit ihren Qualifikationen übereinstimmen», betonte er. Zudem müssten die Arbeitsprozesse analysiert und die Arbeitsteilung neu verhandelt werden. Für eine hohe Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen seien Anerkennung und Wertschätzung durch die Führung zentral. Dies erhöhe die Resilienz der gesamten Organisation. Interessierten Betrieben vergütet die Gesundheitsdirektion die Hälfte der Kosten einer Betriebsanalyse durch die Valecura.

Kontakt

Martin Pfister

Gesundheitsdirektor
Gesundheitsdirektion

+41 41 728 35 01 martin.pfisgter.rr@zg.ch