15.09.2023, Medienmitteilung
Bekanntmachung der Mütter- und Väterberatung des Kantons Zug bei Menschen mit Migrationshintergrund
Menschen mit Migrationshintergrund nutzen das Angebot der Mütter- und Väterberatung weniger als andere Bevölkerungsgruppen, wie eine Studie der Hochschule Luzern zeigt. Neue Videos in fünf Sprachen versuchen diese Menschen besser anzusprechen. In den Videos erzählen Eltern von ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Beratungsangebot.
In der Mütter- und Väterberatung unterstützen ausgebildete Beraterinnen Zuger Eltern und Bezugspersonen von Kindern bis fünf Jahre kostenlos bei Fragen rund um den Familienalltag. Dabei stehen Themen wie Ernährung, Schlaf, Erziehung, Entwicklung und Pflege des Kindes im Fokus. Beratungen werden nach Terminvereinbarung an Treffpunkten in zehn Zuger Gemeinden durchgeführt oder bei Bedarf sogar zu Hause angeboten. Umgesetzt werden die Beratungsangebote vom Verein Punkto im Auftrag des Kantons Zug.
Angebot wichtig für gesamte Zuger Bevölkerung
Menschen mit Migrationshintergrund nutzen das Beratungsangebot der Mütter- und Väterberatung weniger als andere Bevölkerungsgruppen. Dies zeigt eine Studie der Hochschule Luzern zur «Erreichbarkeit von sozial benachteiligten Familien in der Mütter- und Väterberatung» aus dem Jahr 2019. Dabei stellt die grösste Nutzungshürde die mangelnde Bekanntheit der Mütter- und Väterberatung dar, was unter anderem darauf zurückzuführen sein dürfte, dass es in einigen der Herkunftsländer dieser Familien keine vergleichbaren Angebote gibt. Zudem können sprachliche Hürden einschränkend wirken.
Zur Überwindung dieser Barrieren hat der Kanton Luzern Videos produziert, in welchen Eltern in ihrer Muttersprache von ihren Erfahrungen mit dem Beratungsangebot berichten. Die Videos sind in den Sprachen Englisch, Portugiesisch, Tigrinisch, Tamilisch und Arabisch verfügbar. Die Auswahl der Sprachen erfolgte aufgrund von Erfahrungen der Beratungsstellen. Die Videos sollen Familien mit Kindern zwischen null und fünf Jahren motivieren, sich bei der Mütter- und Väterberatung zu melden. «Die Mütter- und Väterberatung ist ein wichtiges Angebot für Eltern und Familien», sagt Gesundheitsdirektor Martin Pfister, «Das Ziel ist, dass es für die gesamte Zuger Bevölkerung zugänglich ist».
Massnahmen zum Abbau sprachlicher Hürden
Der Kanton Zug durfte die Originalvideos vom Kanton Luzern übernehmen und anpassen. Finanziell wurde die Übernahme der Videos durch das Kantonale Aktions- sowie Integrationsprogramm (KAP, KIP) getragen. Die Videos sind dabei nicht die einzige Massnahme zur Überwindung sprachlicher Hürden. Einerseits können bei Bedarf interkulturelle Vermittelnde für die Beratungsgespräche hinzugezogen werden. Andererseits haben fremdsprachige Familien die Möglichkeit, sich per E-Mail in ihrer Muttersprache an Punkto Zug zu wenden.
Die Videos stehen ab sofort auf der Webseite von Punkto Zug zur Verfügung.
Kontakt
Sarah Z’graggen
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Gesundheitsdirektion
+41 41 728 35 42 sarah.zgraggen@zg.ch