07.09.2023, Medienmitteilung

Welttag der Suizidprävention

Der 10. September 2023 ist Welttag der Suizidprävention. Der Kanton Zug hat ein Kurzfilmprojekt des Instituts Kinderseele Schweiz finanziell unterstützt, das sich an Jugendliche mit einem suizidalen Elternteil richtet. Die Kurzfilme zeigen, wie Jugendliche Suizide oder Suizidgedanken ihrer Eltern erleben und damit umgehen.

In der Schweiz werden jährlich mehr als tausend Suizide verübt. Schätzungen zufolge liegt die Zahl der Suizidversuche mit mehr als 33'000 pro Jahr um ein Vielfaches höher. Ein Suizid hat vielfältige Hintergründe. Bekannt ist, dass unter anderem psychische Erkrankungen das Risiko für einen Suizid erhöhen. Oftmals erfolgt die suizidale Handlung in einer akuten, scheinbar ausweglosen Krise. Die Person sieht in dieser Lage aktuell keinen anderen Weg, um ihrem unerträglichen Leiden ein Ende zu setzen. Es geht ihr dabei nicht um den grundsätzlichen Wunsch oder gar die Sehnsucht nach dem eigenen Tod.

Hinterbliebene Kinder und Jugendliche sind stark belastet

Laut dem im Kanton Zug seit über zehn Jahren existierenden Suizidmonitoring, häufen sich nicht-assistierte Suizide bei Erwachsenen mittleren Alters. Suizidalität ist nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für die Familienangehörigen und das nahe Umfeld eine grosse Belastung. Insbesondere für Kinder und Jugendliche kann sich die Suizidalität eines Elternteils negativ auf deren Selbstwertgefühl und gesunde Entwicklung auswirken. Sie stehen vor unbeantworteten Fragen über die psychische Erkrankung ihres Elternteils und empfinden möglicherweise Schuld- und Schamgefühle sowie eine starke Belastung. «Für Jugendliche ist es in psychisch belastenden Situationen wichtig zu wissen, wo sie unkompliziert Hilfe erhalten», sagt Gesundheitsdirektor Martin Pfister, «Darüber mit einer Fachperson sprechen zu können, erleichtert und entlastet.»

Jugendliche erzählen ihre Geschichte in Kurzfilmen

Das Institut Kinderseele Schweiz (iks) setzt sich seit mehreren Jahren für Kinder und Jugendliche von psychisch belasteten Eltern ein. Präventionsarbeit, Weiterbildungen und Beratungen für Betroffene und Fachpersonen stehen im Fokus des Angebots. Auf der iks-Webseite finden sich lehrreiche Kurzfilme rund um das Thema Psychische Erkrankungen. Unter anderem auch drei edukative Kurzfilme für Jugendliche zum Thema «Suizidalität eines Elternteils», die der Kanton Zug finanziell unterstützt hat. Die drei Filme thematisieren aus der Perspektive von betroffenen Jugendlichen jeweils Suizidgedanken, Suizidversuche und Suizid eines Elternteils. Die Jugendlichen erzählen, wie sie die Situation und die damit einhergehende Belastung erlebt haben und was ihnen geholfen hat diese zu bewältigen. Darüber hinaus erfahren sie, dass Menschen mit Suizidgedanken professionelle Hilfe benötigen und auch erhalten können.

Hilfe bei Suizidgedanken

Suchen Sie Hilfe? Von Suizidgedanken geplagte Personen in einer akuten Lebenskrise finden Unterstützung auf der Webseite Psychische Gesundheit Zug, auf der Kampagnenseite «Reden kann Retten» oder auf der Homepage der Integrierten Psychiatrie Uri, Schwyz und Zug (siehe Weblinks).

Kontakt

Marina Ernst

Kinder- und Jugendgesundheit
Gesundheitsdirektion

+41 41 728 39 96 marina.ernst@zg.ch