Food Waste
Rund ein Drittel aller Lebensmittel geht weltweit vom Acker bis zum Teller verloren oder wird verschwendet. In der Schweiz werden rund 330 Kilogramm Lebensmittel pro Person und Jahr entsorgt. Das hat negative Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima.
Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten
Vermeidbare Lebensmittelverluste nennt man Food Waste. Es handelt sich dabei um die essbaren Anteile der Lebensmittel, die für den menschlichen Verzehr produziert, aber nicht von Menschen konsumiert werden.
Denken wir an Food Waste, so denken wir in erster Linie an das weggeworfene Produkt. Ein Brot, das wir wegwerfen, hätte jemand anderes satt machen können. Wir verschwenden aber nicht nur das Lebensmittel selbst, sondern mit ihm auch grosse Mengen an Energie, Wasser oder Bodenfläche, die für den Anbau, die Ernte oder die Verarbeitung und den Transport nötig waren. Jedes verschwendete Lebensmittel belastet somit die Umwelt und das Klima. Je später in der Produktions- und Vermarktungskette ein Lebensmittel verloren geht, desto grösser ist diese Belastung.
Mit dem Aktionsplan gegen die Lebensmittelverschwendung will der Bundesrat die vermeidbaren Lebensmittelverluste bis 2030 gegenüber 2017 halbieren. Dies steht im Einklang mit dem Ziel 12.3 der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.
Von den rund 2,8 Millionen Tonnen Food Waste, die jährlich in der Schweiz anfallen, verursachen Haushalte und Gastronomiebetriebe rund einen Drittel. Hauptgründe für die hohe Menge an Food Waste aus Haushalten sind die fehlende Wahrnehmung der eigenen Lebensmittelabfälle, mangelndes Bewusstsein für den Wert von Nahrungsmitteln sowie unzureichendes Wissen über die Haltbarkeit oder Lagerung.
Was Sie gegen Food Waste tun können:
- Ich verlasse mich auf meine Sinne und nicht nur auf das Mindesthaltbarkeitsdatum.
- Ich plane ein Restessen pro Woche ein.
- Ich halte mich an die Einkaufsliste.
- Ich kaufe nicht hungrig und gestesst ein.
- Vor dem Einkaufen schaue ich in den Kühlschrank, in den Tiefkühler und in den Vorratsschrank.
- Im Restaurant lasse ich die Resten einpacken.
- Beim Kochen benutze ich einen Portionenrechner.
- Früchte und Gemüse, die nicht der Norm entsprechen, sind in meinem Einkaufwagen willkommen.
Und falls im Haushalt doch einmal Lebensmittelabfälle anfallen, können diese im Kanton Zug über die Grüngutsammlung entsorgt werden.
Verkauf von Lebensmitteln mit verlängerter Haltbarkeit
Dank dem Verkauf von Lebensmitteln über das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und Verbrauchsdatum (VD) hinaus können Detailhändler und Hofläden einen wichtigen Beitrag zur Verminderung von Food Waste leisten. Foodwaste.ch unterstützt kleine und mittelgrosse Detailhändler und Hofläden bei der Umsetzung des gesetzlich erlaubten Verkaufs von Produkten mit verlängerter Haltbarkeit. Auch Läden im Kanton Zug können kostenlose Starter-Sets (Klebetiketten und Infomaterial für die Kundschaft) bei foodwaste.ch bestellen. Das dreijährige Projekt bis 2026 wird von Bund, Kantonen und Stiftungen getragen. Die Materialien wurden in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und dem Verband der Kantonschemiker entwickelt.
Food Save Zentralschweiz
Rund ein Zehntel der Lebensmittelabfälle in der Schweiz fällt in der Gastronomie an. Gemeinsam mit der Organisation «United Against Waste» haben die sechs Zentralschweizer Kantone 2024 das Programm «Food Save Zentralschweiz» lanciert. Gastronomiebetriebe werden von Fachpersonen geschult und begleitet, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Erfahrungen aus anderen Projekten zeigen, dass mit diesen Massnahmen die Menge an Food Waste in den Betrieben durchschnittlich um 35 Prozent reduziert werden kann. Aus dem Kanton Zug beteiligen sich das Pflegezentrum Luegeten in Menzingen und die Roche Gastronomie der Eldora AG in Rotkreuz am Projekt.
Initiative «Save Food, Fight Waste»
«Geniessen statt wegwerfen» heisst das Motto der Initiative «Save Food, fight Waste», welche die Stiftung Pusch zusammen mit rund 80 Partnern lanciert hat. Ziel ist es, die Lebensmittelverschwendung in der Schweiz zu reduzieren. Das ist gut für die Umwelt und auch fürs eigene Portemonnaie. Die Zentralschweizer Umweltfachstellen sind Partner der Initiative «Save Food, fight Waste» und unterstützen Gemeinden und lokale Organisationen bei der Planung und Umsetzung von Aktionen gegen Food Waste.
Team
Esther Delli Santi
Projektleiterin
6300 Zug
Montag bis Freitag 08:00 - 11:45 14:00 - 17:00
Termine nach Vereinbarung