23.04.2020, Medienmitteilung

Coronavirus: Contact Tracing wird intensiviert

Aufgrund der gesunkenen Neuinfektionen mit dem Coronavirus soll das Contact Tracing in der ganzen Schweiz wieder konsequent durchgeführt werden. Der Kanton Zug hat in Zusammenarbeit mit der Lungenliga Zentralschweiz bereits bisher mit allen infizierten Personen und den engen Kontaktpersonen täglich Kontakt aufgenommen und wird diese Anstrengungen intensivieren. Ein umfassendes Contact Tracing ist ein anerkanntes Mittel, Ansteckungsketten zu erkennen und zu unterbrechen.

Seitdem der erste Fall im Kanton Zug am 3. März bestätigt wurde, ist das so genannte «Contact Tracing» ein grundlegender Teil der Bekämpfungsmassnahmen des Kantons. «Es ist absolut in unserem Sinn, dass dieses Vorgehen jetzt wieder in der ganzen Schweiz durchgeführt wird», kommentiert Gesundheitsdirektor Martin Pfister den Beschluss des Bundes.

Isolation der Kontaktpersonen entscheidend

Durch das «Contact Tracing» können alle Personen, die engen Kontakt zu infizierten Personen hatten, identifiziert werden. Diese Kontaktpersonen werden aufgefordert, sich unverzüglich in ihren Wohnungen unter Quarantäne zu stellen und keinen physischen Kontakt zu Personen ausserhalb ihres Haushalts aufzunehmen. Zusammen mit der Isolation der infizierten Personen kann so eine mögliche Weiterverbreitung des Coronavirus unterbunden werden, indem die Infektionsketten effektiv unterbrochen werden können. «Die vergleichsweise tiefe und stabile Zahl an Fällen im Kanton Zug bestätigt uns darin, diese Massnahme weiter zu intensivieren», so Pfister.

Ausweitung der Kontaktaufnahmen aufgegleist

Bisher werden alle bestätigten Fälle sowie die engen Kontaktpersonen auf diese Art kontaktiert. In der Folge der Strategieanpassung des Bundes wird dieser Personenkreis nun ausgebaut: Ab sofort werden auch Personen ohne positiven SARS-​CoV-2-Test, die aber aufgrund der klinischen Befunde eines Arztes oder einer Ärztin als Verdachtsfälle gelten, in Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft entsprechend kontaktiert. «Gerade bei jüngeren und gesunden Personen ist der Test nicht immer aussagekräftig. Diese Fälle werden dennoch isoliert und gleich wie SARS-​CoV-2-​Fälle behandelt», führt Kantonsarzt Rudolf Hauri aus. Zudem wird der Kreis der Kontaktpersonen erweitert werden. «Bisher haben wir uns vor allem auf Personen aus dem gleichen Haushalt konzentriert – dies wird nun wieder ausgeweitet, etwa auf Arbeitskolleginnen und -​kollegen, die in direktem und engem Kontakt zu Infizierten standen», so Hauri.

Optimale Zusammenarbeit mit Lungenliga

Die Personen in Selbst-​Isolation werden in der Regel während 10 Tagen täglich kontaktiert, anhand eines Protokolls über ihren Gesundheitszustand befragt und beraten. Diese Abklärungen werden im Kanton Zug von der Lungenliga Zentralschweiz vorgenommen. Diese Zusammenarbeit wurde im Rahmen der Pandemieplanung als Erkenntnis aus der pandemischen Grippe 2009 (Schweinegrippe) vor Jahren vereinbart und bewährt sich nun. «Die von uns kontaktierten Personen schätzen den persönlichen Kontakt sehr. Dies motiviert uns, unsere Arbeit in dieser herausfordernden Zeit weiter auszubauen», ergänzt Brigitta Arnold von der Lungenliga Zentralschweiz.

Persönlicher Kontakt hilft beiden Seiten

Vom täglichen persönlichen Austausch via Telefon profitieren dabei beide Seiten: Die betroffenen Personen können unkompliziert Fragen und Unklarheiten ansprechen; der Kanton wiederum ist stets über die aktuelle gesundheitliche Lage und das Informationsbedürfnis der isolierten Personen informiert. «Durch die täglichen Telefonate können wir auch sicherstellen, dass die sozialen Kontakte der Personen in Isolation aufrechterhalten werden», ergänz Pfister. «Ich danke den Mitarbeitenden der Lungenliga herzlich für diesen wichtigen Einsatz.»

Testkapazitäten im Kanton Zug reichen aus

Der Bund hat zudem auch die Testkriterien angepasst: Neu werden alle Personen getestet, welche Symptome der Krankheit COVID-​19 zeigen (akute Atemwegserkrankungen, plötzlich auftretender Verlust des Geruchs-​ oder Geschmackssinns). Im Kanton Zug reichen die bisherigen Testkapazitäten auch nach dieser Ausweitung aus. Nach wie vor gilt: Der Test wird auf Anordnung der Hausärztin resp. des Hausarztes durchgeführt. Personen mit Symptomen sollten deshalb telefonisch einen Termin in der Arztpraxis vereinbaren und nicht unangemeldet eine Praxis oder Klinik aufsuchen.

Kontakt

Regierungsrat Martin Pfister

Gesundheitsdirektor
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