12.05.2022, Medienmitteilung

Altes Kantonsspital und Sennhuette fuer ukrainische Gefluechtete

Der Kanton erweitert seine Kapazitäten für die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine. Insbesondere Frauen und Kinder sollen auf dem Areal des alten Kantonsspitals Ende Mai 2022 eine provisorische Unterkunft finden – im Nordtrakt werden 110 Plätze neu geschaffen, in einer Mobilbaute aus Wohncontainern deren 170. In der kantonseigenen «Sennhütte» auf dem Zugerberg stehen bald rund 30 Plätze zur Verfügung. Somit werden insgesamt rund 310 neue Plätze realisiert.

Die Kriegslage in der Ukraine bleibt ungewiss. Die Aufnahmekapazität im Kanton Zug muss laufend erhöht werden. Weiterhin kommen Geflüchtete in der Schweiz an und werden durch den Bund den Kantonen zugewiesen. Hinzu kommt, dass gewisse Gastfamilien Geflüchtete nur vorübergehend beherbergen können oder wollen. Für diese Menschen braucht es eine Anschlusslösung.

Im alten Kantonsspital werden die Kapazitäten im parallel zur Artherstrasse verlaufenden Nordtrakt ausgebaut und 110 Plätze geschaffen. Realisiert werden diese in den beiden leeren Stockwerken im 1. und 2. Obergeschoss. Zusätzlich werden auf dem Areal temporäre Wohncontainer installiert, welche Platz für rund 170 Menschen bieten. Der Einzug der Geflüchteten erfolgt voraussichtlich in drei Etappen: Ende Mai, Juni / Juli und im August. «Dank der guten Zusammenarbeit mit der Baudirektion und dem Mitwirken der Stadt Zug konnte unter erheblichem zeitlichem Druck eine optimale Lösung gefunden werden», so Andreas Hostettler, Vorsteher der Direktion des Innern.

Viel Flexibilität dank Mobilbauten

Das alte Kantonsspital wird bereits heute von Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich genutzt. Die zusätzlichen Personen, die hier eine provisorische Unterkunft erhalten, profitieren von der bestehenden Betreuungsorganisation und vom aktuellen Ausbaustandard des Nordtrakts. Die neue Mobilbaute schafft die nötige Flexibilität für die nur schwer einschätzbaren Platzbedürfnisse in den kommenden Monaten. Die 3-​stöckige Containeranlage besteht aus 84 Zimmermodulen und 12 Sanitärmodulen. Es ist vorgesehen, die gesamte Anlage zwischen dem Hochhaus und dem Nordtrakt zu platzieren. «Die Planung zur Entwicklung des Areals des alten Kantonsspitals sieht vor, im Jahr 2027 in die Ausführungsphase überzugehen. Darum tangiert die vorübergehende zusätzliche Nutzung des Areals für Flüchtlinge die Entwicklung des Areals nicht», erklärt Baudirektor Florian Weber. Die Baudirektion zeichnet für das Bauliche bei der Bereitstellung der Notunterkünfte verantwortlich. So werden für die Flüchtlinge aus der Ukraine nicht nur Unterkünfte auf dem Areal des alten Kantonsspitals geschaffen, sondern auch in der kantonseigenen «Sennhütte» auf dem Zugerberg werden Plätze für rund 30 Personen eingerichtet.

Integration in Schulwesen von hoher Priorität

Damit die schulpflichtigen ukrainischen Kinder und Jugendlichen optimal beschult werden können, steht der Kanton mit den Bildungsverantwortlichen der Stadt im Austausch. Die Integration in den Schulalltag und in die Schulgemeinschaft sowie der Deutschunterricht – allenfalls sogar die grundlegende Alphabetisierung – stehen im Vordergrund. Die weiteren Zielsetzungen sind davon abhängig, mit welcher Aufenthaltsdauer der Geflüchteten zu rechnen ist. Die Kinder, die künftig im alten Kantonsspital wohnen werden, sollen wenn immer möglich die bestehenden Schulstrukturen in der Stadt nutzen. Die Stadt Zug strebt darum an, zusätzlich benötigten Schulraum in bereits bestehenden Liegenschaften möglichst nahe der provisorischen Unterkunft zu schaffen. Dazu Bildungsdirektor Stephan Schleiss: «Unser aller Engagement für diese Kinder ist richtig und wichtig. Die jungen Menschen sind unschuldige Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen und haben ihre Zukunft noch vor sich. Ihre Bildungschancen müssen aufrechterhalten bleiben.»

Mietverträge – von kurzer Dauer oder befristet

Für die Unterbringung und Betreuung von Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich sind die Sozialen Dienste Asyl des Kantonalen Sozialamts der Direktion des Innern verantwortlich. Das Hochbaumamt der Baudirektion ist für die Planung und Ausführung der dafür nötigen Infrastruktur zuständig. Seit Kriegsbeginn konnten verschiedene Plätze in Mietobjekten (Pavillon Luegeten und Kloster Menzingen, ehemaliges Hotel Waldheim, Risch) bereitgestellt werden. «Seitens des Kantons ist derzeit viel Flexibilität gefordert», betont Regierungsrat Andreas Hostettler, «denn viele Mietverträge sind von kurzer Dauer bzw. zeitlich befristet.» Der Vertrag Luegeten ist bis Ende 2022 befristet. Die beiden anderen Mietverträge in Menzingen laufen 2023 aus.

Bevölkerung und Medien sind zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.

Infoanlass Ukraine – Erweiterung Kapazitäten und Schulintegration

Mittwoch, 1. Juni 2022, 18.30 Uhr, Aula Kantonsschule Zug

Am Podium teilnehmen werden:

Regierungsrat Andreas Hostettler, Vorsteher Direktion des Innern
Regierungsrat Stephan Schleiss, Vorsteher Direktion für Bildung und Kultur
Stadtrat Urs Raschle, Vorsteher Soziales, Umwelt und Sicherheit Stadt Zug
Stadträtin Vroni Straub, Vorsteherin Bildungsdepartement
Urs Kamber, Leiter Hochbauamt, Baudirektion Kanton Zug
René Burkhalter, Leiter Unterbringung und Betreuung
Michael Metzger, Chef Regionalpolizei der Zuger Polizei

Weitere Informationen für die Zuger Bevölkerung und Geflüchtete zum Thema Ukraine sind online verfügbar

Kontakt

Andreas Hostettler

Regierungsrat
Direktion des Innern

+41 79 287 10 21 andreas.hostettler@zg.ch