04.12.2025, Medienmitteilung

Besser planen, kühler wohnen

Unter dem Titel «Besser planen, kühler wohnen: Komfort und Lebensqualität auch bei Hitze» hat die Baudirektion eine Infoveranstaltung zur Umsetzung der Energie- und Klimastrategie durchgeführt. Mit Impulsreferaten und Vorträgen erläuterten ein Klimatologe, Planende, Bauherren und Behördenvertreter Grundlagen und Lösungsansätze aus der Praxis für die Praxis, um auch bei zunehmender Hitzebelastung Gebäude und Quartiere wirtschaftlich zu planen sowie energieeffizient zu klimatisieren.

Im Fokus der Energie- und Klimastrategie des Zuger Regierungsrats stehen eine sichere Energieversorgung, mehr Energieeffizienz und die Steigerung der erneuerbaren Energieproduktion. Dem Regierungsrat ist wichtig, die Themen Energie und Klimaschutz sowie die Auswirkungen des Klimawandels gleichwertig und vernetzt anzugehen. «Der Innovations- und Wirtschaftsstandort Zug bietet ideale Voraussetzungen für zukunftsfähige Lösungen. Wir setzen auf Kooperation mit den Gemeinden, den Versorgungsunternehmen, der Wirtschaft, der Wissenschaft, den Verbänden und insbesondere mit der Bevölkerung», betonte Baudirektor Florian Weber, «Das Engagement aller Beteiligten ist nötig, damit die Energie- und Klimaziele erreicht werden. Information, Beratung und Förderprogramme gehören zu den Erfolgsfaktoren des Zuger Wegs.» In diesem Zusammenhang organisiert das Amt für Umwelt Informationsveranstaltungen.

Grundlagen für nachhaltiges Bauen

Klimatologe Andreas Fischer von MeteoSchweiz zeigte auf, wie der Klimawandel sich auf den Kanton Zug auswirken werde: «Trockenere Sommer, heftigere Starkniederschläge, extremere Hitze und weniger Schnee sind die absehbaren Folgen.» Klimaszenarien dienen als zentrale Grundlage zur Anpassung an den Klimawandel. Derzeit seien MeteoSchweiz, das Bundesamt für Umwelt, das Bundesamt für Energie und der Schweizer Ingenieur- und Architektenverein daran die Grundlagen für Gebäudeplanende mit Berücksichtigung der Klimaänderung zu erarbeiten. Aus Behördensicht erläuterte Kantonsbaumeister Urs Kamber, dass der Kanton Zug zurzeit Planungsrichtlinien für nachhaltiges Bauen verfasse.

«Kühlen ist das Heizen von morgen»

Für die Umsetzung von Klimamassnahmen forderte Andreas Glauser, Senior Consultant bei eicher+pauli, eine Masterplanung Energie und Infrastruktur als wichtiges strategisches Instrument. Im Vordergrund für die Kühlung stehen natürliche Quellen und Abgabesysteme, die hocheffizient für Wärme- und Kälteabgabe genutzt werden können. Mit dem Einsatz optimierter Geräte können die internen Wärmelasten reduziert werden. Zudem brauche es eine zweckmässige Automatisierung der Technik. «Entscheidend ist auch der Einbezug und die Partizipation durch faire und transparente Aushandlungsprozesse mit allen Anspruchsgruppen», führte er aus, «Kühlen ist das Heizen von morgen. Dafür braucht es eine resiliente Architektur.»

Fassaden begrünen

Welches sind die Vorteile begrünter Fassaden? Dieser Frage ging Susi Büttner, Landschaftsarchitektin bei Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau nach: «Fassadenbegrünungen tragen von aussen zu einem positiven optischen Erscheinungsbild und von innen zu einer verbesserten Wohn- und Arbeitsatmosphäre bei.» Dafür brauche es motivierte Bauträgerschaften, Planende und Ausführende sowie eine Bewohnerschaft, die sich für begrünte Fassaden einsetzen und sich den Herausforderungen stellen. Unter dem Titel «Ein Areal auf dem Weg zur Grünstadt» erläuterte Roland Egli, Leiter Realisierung, von Cham Swiss Properties wie das Papieri-Areal in Cham auf der Grundlage des Schwammstadt-Konzepts entwickelt wird.

Anlass Besser planen_kühler wohnen 1

Grosses Interesse am Anlass im Chamer Lorzensaal.

Kontakt

Olivier Burger

Fachspezialist Kommunikation
Baudirektion

+41 41 594 21 25 olivier.burger@zg.ch