05.10.2012, MEDIENMITTEILUNG

240 / Baar: Wegen Unaufmerksamkeit - Lastwagen prallt in stehende Kolonne

Acht Verletzte nach schwerem Verkehrsunfall in Sihlbrugg

Ein Sattelschlepper ist auf der Autobahn A4a in eine stehende Fahrzeugkolonne gefahren. Der Lenker war abgelenkt und hatte den Stau übersehen. Diverse Rettungskräfte standen für die Bergung der acht verletzten Personen im Einsatz. Die Autobahn musste mehrere Stunden gesperrt werden.

Am Freitag (5. Oktober 2012) ist es beim Autobahnende in Sihlbrugg (Gemeinde Baar) zu einem schweren Verkehrsunfall mit acht involvierten Fahrzeugen gekommen. Ein 31-​jähriger Mann war kurz vor 16:30 Uhr mit einem Sattelschlepper auf der Autobahn A4a in Richtung Chur unterwegs. Rund 350 Meter vor dem Autobahnende prallte er ungebremst und in voller Fahrt in eine stehende Kolonne. Wie ein Pflug schob er insgesamt sieben Autos zur Seite bzw. ineinander. Acht Personen, darunter zwei Kinder (3 und 8), wurden verletzt. Ein Mann verletzte sich schwer und musste mit der Rega in eine Spezialklinik geflogen werden. Die Rettungsdienste Zug, Küssnacht SZ sowie Schutz und Rettung Zürich brachten die übrigen sieben leicht bis mittelschwer Verletzten in die umliegenden Spitäler. Drei davon, darunter eines der Kinder, musste die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Zug FFZ vorgängig aus den Wracks bergen.
Der mutmassliche Unfallverursacher blieb unverletzt. Er gab zu Protokoll, er sei abgelenkt gewesen. Während der Fahrt hantierte er an einem technischen Gerät, weshalb er die vor ihm stehende Kolonne übersehen hatte. Darüber hinaus hatte er die Schuhe ausgezogen und fuhr den Sattelschlepper in den Socken. Er musste seinen Führerausweis auf der Stelle abgeben und wurde bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Zug angezeigt.
Es entstand Sachschaden in der Höhe von rund 200'000 Franken.
Die Autobahn musste zur Bergung der Verletzten und der beschädigten Fahrzeuge zwischen Baar und Sihlbrugg in Fahrtrichtung Chur bis nach 22:30 Uhr gesperrt werden. Im Einsatz standen neben der Zuger Polizei Einsatzkräfte der Rettungsdienste Zug, Küssnacht SZ sowie Schutz und Rettung Zürich (total 6 Rettungswagen), die Rega mit einem Helikopter, 22 Angehörige der FFZ und, für den Verkehrsdienst, die Feuerwehr Baar. Vor Ort waren auch Unfallspezialisten der Kantonspolizei Zürich und des Forensischen Institutes Zürich. Die Bergung der Unfallfahrzeuge übernahmen Fachkräfte einer Autohilfe.

Ein Lob gilt den im Stau wartenden Verkehrsteilnehmenden. Sie bildeten eine vorbildliche Gasse für die nahenden Rettungsfahrzeuge.

Keine Ablenkung. Weniger Unfälle.

In der Zentralschweiz ist jeder fünfte Unfall auf Ablenkung und Unaufmerksamkeit (Telefonieren, Essen, Navi-​Bedienung etc.) zurückzuführen. Am Steuer nicht bei der Sache zu sein, ist nicht nur leichtsinnig, sondern, wie auch der aktuelle Fall wieder zeigt, brandgefährlich. Damit der Fokus der Aufmerksamkeit wieder vermehrt der Strasse gewidmet wird, läuft derzeit in weiten Teilen der Schweiz die Präventionskampagne "Keine Ablenkung. Weniger Unfälle.

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Kontakt

Marcel Schlatter

Mediensprecher der Zuger Strafverfolgungsbehörden
Sicherheitsdirektion