18.10.2024, Medienmitteilung

Kanton und Gemeinden führen Gespräche zur Standortsuche für Asylunterkünfte – die Lage im Kanton Zug ist angespannt

Der Kanton Zug benötigt rund 1000 zusätzliche Unterbringungsplätze für Personen im Asyl- und Flüchtlingsbereich. Die Standortsuche des Kantons in Zusammenarbeit mit den Einwohnergemeinden läuft weiter. Die Lage im Kanton Zug ist angespannt.

Der Kanton Zug steht vor der Herausforderung, mittel- bis langfristig rund 1000 zusätzliche oberirdische Unterbringungsplätze für Personen im Asyl- und Flüchtlingsbereich zu schaffen. Dies ist aufgrund der stetigen Zuweisungen von Personen durch den Bund sowie auslaufender Mietverträge bestehender Unterkünfte notwendig. In enger Zusammenarbeit mit den elf Einwohnergemeinden haben die Direktion des Innern und die Baudirektion mögliche Standorte evaluiert, die im Juni 2024 in einer Konferenz mit politischen Vertretungen der Gemeinden ausführlich besprochen wurden. An der Konferenz konnten wichtige Fortschritte erzielt werden. Alle Gemeinden haben ihre Bereitschaft signalisiert, einen Beitrag zu leisten.

Suche nach zusätzlichen Plätzen läuft noch

Seitdem arbeitet der Kanton weiterhin eng mit den Gemeinden zusammen, um Fragen und offene Punkte zu klären. Die Anliegen und Perspektiven der Beteiligten werden sorgfältig in den Entschei-dungsprozess eingebunden, um tragfähige Lösungen zu finden. Ziel ist es, bis Anfang 2025 den Stand der Planung zu kommunizieren und über das weitere Vorgehen zu informieren.

Massnahmen der Eventualplanung funktionieren

Entgegen den Informationen des Bundes, die Ende September 2024 den Eindruck einer Entspannung vermittelt haben, hat sich die Situation im Kanton Zug in der Zwischenzeit weiter zugespitzt. Die Kapazitäten der kantonalen Unterbringungsstrukturen sind teilweise erschöpft. Hinzu kommt, dass die Liegenschaft «Maria vom Berg» in Menzingen voraussichtlich erst im November oder Dezember bezugsbereit sein wird. Um sicherzustellen, dass insbesondere Familien im Asyl- und Flüchtlingsbereich vorübergehend untergebracht werden können, musste die unterirdische Schutzanlage Schluecht in Cham temporär als Unterkunft für rund 40 Personen eröffnet werden. Sie steht seit dem 16. September 2024 für Familien zur Verfügung, die dort für eine begrenzte Zeit untergebracht werden. Bisher haben dort 18 Personen vorübergehend Obdach erhalten. Die Unterbringung funktioniert gut und hat bisher zu keinen Problemen geführt.

Notfallplanung in Vorbereitung

Die Schaffung der benötigten 1000 Plätze wird voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen. Die angespannte Lage könnte dazu führen, dass mittelfristig nicht mehr alle Personen im Asyl- und Flüchtlingsbereich untergebracht werden können. Um mit diesen Unsicherheiten umzugehen, hat die Direktion des Innern in Zusammenarbeit mit weiteren kantonalen Stellen und den Gemeinden mit den konzeptionellen Vorbereitungen der Notfallplanung begonnen.

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Kontakt

Andreas Hostettler

Statthalter, Direktor des Innern
Direktion des Innern

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