27.06.2025, Medienmitteilung

Altersstrategie Kanton Zug: Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung liegen vor

Der Kanton Zug hat von Mai bis Juli 2024 eine umfassende Befragung der Bevölkerung ab 55 Jahren durchgeführt und damit eine wissenschaftliche Grundlage für die Weiterentwicklung der Alterspolitik geschaffen. Mit einer erfreulichen Rücklaufquote von 38 Prozent liefert die Erhebung wertvolle Einblicke in die Lebenssituation älterer Menschen – in ihre Ressourcen, ihr Engagement und ihre Bedürfnisse. Die Erkenntnisse fliessen direkt in die Entwicklung der Altersstrategie ein. Am 29. Oktober 2025 findet im Lorzensaal Cham eine Informationsveranstaltung für die Zuger Bevölkerung statt.

Im Fokus der Befragung stand die persönliche Einschätzung der Lebenslage der Zugerinnen und Zuger ab 55 Jahren: Wie erleben ältere Menschen im Kanton Zug ihre Lebenssituation? Wo engagieren sie sich? Welche Herausforderungen beschäftigen sie? Und welche Unterstützung wünschen sie sich? Die repräsentative Befragung wurde durch gfs.bern in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern durchgeführt. An der Befragung nahmen knapp 17 000 Personen teil, was einer sehr hohen Rücklaufquote von 38 Prozent entspricht.

Zentrale Ergebnisse der Befragung

Positive Lebenssituation

93 Prozent der Befragten sind mit ihrem Leben insgesamt zufrieden. Die Mehrheit der älteren Zuger Bevölkerung fühlt sich zudem gesund. Besonders positiv beurteilt werden die Sicherheit und die Infrastruktur im öffentlichen Raum.

Wohnen als zentrales Thema

Eine grosse Mehrheit der Befragten möchte so lange wie möglich in ihrer aktuellen Wohnsituation verbleiben. Nur jede fünfte Person glaubt, im Bedarfsfall geeigneten altersgerechten Wohnraum im Kanton zu finden.

Berufstätigkeit rund um das Pensionsalter

43 Prozent der noch nicht Pensionierten wollen bis zur regulären Pension arbeiten, 21 Prozent früher aufhören und 25 Prozent darüber hinaus tätig bleiben. Freude an der Arbeit ist das häufigste Motiv für die Weiterbeschäftigung über das Pensionsalter hinaus, aber auch finanzielle Gründe spielen eine Rolle.

Starkes freiwilliges Engagement

68 Prozent der Befragten engagieren sich in Vereinen oder Organisationen – besonders im Sport-, Freizeit- und Kulturbereich. 36 Prozent der Befragten betreuen regelmässig Kinder oder Enkelkinder, 26 Prozent kümmern sich um ältere Angehörige. 61 Prozent möchten sich künftig in gleichbleibendem oder höherem Umfang freiwillig engagieren, 39 Prozent planen ihr freiwilliges Engagement zu reduzieren oder zu beenden. Es zeigt sich, dass sich Freiwilligenarbeit künftig verändern wird – gewünscht werden flexiblere und selbstbestimmtere Einsatzformen.

Informationsbedarf

Viele Befragte kennen bestehende Angebote im Bereich Gesundheit und Betreuung nicht ausreichend. Insbesondere Unterstützungsangebote für pflegende und betreuende Angehörige sind wenig bekannt. Nur rund ein Drittel gibt an, die benötigten Informationen zu haben, und lediglich 23 Prozent wissen von einer zentralen Anlaufstelle für Fragen rund ums Alter.

Einsamkeit betrifft relevante Minderheit

7 Prozent der Befragten fühlen sich stark einsam, 35 Prozent gelegentlich. Besonders betroffen sind ältere Menschen mit niedrigem Einkommen oder eingeschränkter Mobilität.

Der ausführliche Schlussbericht mit sämtlichen Ergebnissen, entsprechenden Grafiken und Schlussfolgerungen steht ab sofort zum Download zur Verfügung.

Von der Erhebung zur Strategie

Die Befragung wurde im Rahmen des Investitionsprogramms «Zug+» vom Regierungsrat in Auftrag gegeben, um eine fundierte Grundlage für die Weiterentwicklung der Alterspolitik zu schaffen. «Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse über die Bedürfnisse und Ressourcen der älteren Zuger Bevölkerung und werden in die kantonale Altersstrategie einfliessen», sagt Landammann und Direktor des Innern Andreas Hostettler. Auch die Gemeinden und weitere Akteure werden eng in den Strategieprozess einbezogen. Es werden bestehende Altersleitbilder auf kommunaler Ebene berücksichtigt, vorhandenes Fachwissen genutzt und integriert. «Die breite Abstützung und der wissenschaftliche Ansatz gewährleisten eine fundierte und zukunftsfähige kantonale Altersstrategie», so Andreas Hostettler.

Öffentlicher Informationsabend am 29. Oktober 2025

Die Direktion des Innern lädt am Mittwochabend, 29. Oktober um 18.30 Uhr zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung im Lorzensaal in Cham ein. Die Bevölkerung kann sich über die zentralen Ergebnisse der Befragung und ihre Einbindung in die kantonale Altersstrategie informieren. Anmeldungen via Online-Formular oder telefonisch beim Direktionssekretariat (041 594 24 00).

Informationen zur Bevölkerungsumfrage

Kontakt

Andreas Hostettler

Landammann, Direktionsvorsteher
Direktion des Innern

+41 41 594 58 72 andreas.hostettler@zg.ch