Zugersee
Der Zugersee ist heute immer noch der am stärksten mit Nährstoffen belastete Schweizer See. Mit den bisher eingeleiteten Massnahmen konnte der Nährstoffgehalt zwar deutlich reduziert werden. Die gesetzlichen Mindestanforderungen für Nährstoffe und Sauerstoff werden jedoch immer noch nicht erfüllt.
Wasserqualität
Da die bisherigen Anstrengungen zur Reduktion der Phosphor-Belastung im Zugersee nicht ausreichen, um die bundesrechtlichen Anforderungen der Gewässerschutzverordnung (GSchV) an die Wasserqualität zu erreichen, hat sich der Regierungsrat im Jahr 2021 für zusätzliche kombinierte see-externe und see-interne Massnahmen ausgesprochen.
Die Baudirektion hat deshalb als see-externe Massnahme koordiniert mit den Anrainerkantonen Schwyz und Luzern zur weiteren Reduktion der Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft planerisch den sogenannten «Zuströmbereich Zo Zugersee» ausgeschieden. Demnach dürfen betroffene Landwirtschaftsbetriebe mit einem Nährstoffüberschuss und mit deutlich überversorgten Böden maximal noch 80 Prozent des Phosphorbedarfs ausbringen, es sei denn sie können mit Bodenproben nachweisen, dass ihre Böden nicht überversorgt sind.
Da diese Massnahme alleine nicht ausreichen wird, um die bundesrechtlichen Anforderungen zur Wasserqualität eines mittel-nährstoffreichen Sees zu erreichen, hat die Baudirektion ein Projekt mit einer Belüftungsanlage zur künstlichen Zirkulationsunterstützung ausgearbeitet. Mit dieser Massnahme soll im Winter mittels einer landseitigen Belüftungsstation von Walchwil aus grobblasig Druckluft in das südliche Becken eingetragen und die aufgrund der milden Winter ausgebliebene natürliche Zirkulation des Sees wieder herzustellen. Damit können die Nährstoffdepots im Tiefenwasser mobilisiert und in einem kontrollierten Prozess langsam über die Lorze aus dem See entfernt werden.
Gemäss heutigem Stand der Kenntnisse kann mit diesen kombinierten see-externen und see-internen Massnahmen der gesetzlich geforderte mittel nährstoffreiche Zielzustand frühestens ab 2070 erreicht werden. Den Zugersee in einen naturnahen Nährstoffzustand zurückzuführen, bleibt deshalb aufgrund der benötigten Zeit und Ressourcen eine herausfordernde Generationenaufgabe.
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