Schutzwald
Die Zuger Schutzwälder schützen Mensch und Infrastruktur vor Naturgefahren, indem sie den Boden armieren sowie Wasser und Steine zurückhalten. Die flächenmässig bedeutendsten Naturgefahren sind Rutschungen, Hochwasser und Murgänge. Steinschlag kommt nur stellenweise vor.
Schutz vor Naturgefahren
Ist an einem Ort eine potentielle Naturgefahr vorhanden und der hiesige Wald kann vor einem Schadereignis schützen, spricht man von einem «Schutzwald».
Ein Baum kann uns mit all seinen Teilen vor verschiedenen Naturgefahren schützen:
Die Wurzeln festigen den Boden und helfen so, in steilem Gelände einen Erdrutsch zu vermeiden. Des Weiteren entziehen die Wurzeln dem Boden Wasser und das Kronendach sorgt für einen langsameren Niedergang des Regens. Dies hilft, dem Risiko von Hochwasser entgegenzuwirken. Baumstämme verlangsamen und fangen Steinschläge ab und sie können verhindern, dass Schnee beginnt den Hang hinunter zu rutschen und sich eine Lawine bildet.
Schutzwaldfläche
45 % der Waldfläche des Kanton Zug ist Schutzwald. Das sind 2'878 Hektaren. Der Schutzwald wurde im Jahr 2010 auf Basis von einheitlichen Bundeskriterien ausgeschieden und eigentümerverbindlich festgelegt.
Um die Ressourcen möglichst wirkungsvoll einzusetzen, ist der Schutzwald in zwei Prioritäten aufgeteilt. Schutzwälder der Priorität 1 schützen Mensch und Infrastruktur bei entsprechender Waldpflege besonders wirkungsvoll vor Naturgefahren, wie beispielsweise vor Steinschlag oder Rutschungen. Schutzwälder der Priorität 2 schützen meist indirekt, indem sie wie ein grosser Schwamm wirken, den Wasserabfluss bei starkem Niederschlag reduzieren und dadurch Hochwasser entgegenwirken.
Schutzwaldpflege
Damit der Wald die Schutzfunktion für Mensch und Infrastruktur erbringen kann, benötigt er eine an den Naturgefahrenprozess und an den Standort angepasste Pflege. Diese erfolgt gemäss dem «Schutzwaldkonzept Kanton Zug» und den aus dem Naturgefahrenprozess und dem Standort hergeleiteten Zieltypen, welche wiederum auf der Richtlinien des Bundes «Nachhaltigkeit und Erfolgskontrolle im Schutzwald» (NaiS) basieren.
Pro Jahr werden rund 140 Hektaren Schutzwald im Kanton Zug gepflegt. Darum erfüllen die Schutzwälder ihre Schutzfunktion gegen Naturgefahren im Kanton Zug mehrheitlich sehr gut. Zukünftig gilt es, diese Qualität zu erhalten und wo nötig noch zu verbessern.
Finanzielle Beiträge
Im Schutzwald unterstützen Bund und Kanton waldbauliche Massnahmen mit Beiträgen, so dass diese kostendeckend ausgeführt werden können. Zusätzlich erhält die Waldeigentümerschaft im Schutzwald der Priorität 1 eine Entschädigung, da sie bei der Umsetzung von Schutzwaldanliegen in Kauf nimmt, dass die forstwirtschaftliche Nutzung eingeschränkt wird.
Besitzen Sie Wald und möchten wissen, welche Beiträge Sie erhalten können? Dann wenden Sie sich an den zuständigen Revierförster, der Sie gerne informiert.